Verkehr
27.6.2023
Von vorOrt.news

„Die neue BAB Tutzing-Obertraubing“

Warnfiguren an der Kustermannstraße aufgestellt – Aktion der „Tutzinger Liste“

Sie lächeln freundlich, doch der Hintergrund ist ernst: Warnfiguren in auffallenden Farben stehen neuerdings an der Kustermannstraße.

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Warnung in leuchtenden Farben: „StreetBuddies“ an der Kustermannstraße © Tutzinger Liste

Es handelt sich um eine Aktion der „Tutzinger Liste“, wie deren Vorstandsmitglieder Uli Dillmann und Lucie Vorlíčková vorOrt.news mitgeteilt haben. Mitglieder des Bürgervereins haben nach ihren Angaben 250 Euro gesammelt und vier so genannte „StreetBuddies“ aufgestellt. Die wegen der Sanierung der Tutzinger Hauptstraße erheblich mehr als früher befahrene Kustermannstraße ist für die Gruppe „die neue BAB Tutzing-Obertraubing“.

Nach einem Hilferuf vieler Anwohner habe die Tutzinger Liste der Rathausverwaltung bereits Anfang Mai einen Maßnahmenkatalog zur Entschleunigung der Kustermannstraße vorgelegt. An vorderster Stelle standen dabei Geschwindigkeitskontrollen. Sie seien auch prompt angekündigt, aber bisher noch nicht umgesetzt worden, so der Vereinsvorstand. "Zwei Anwohner haben ihr Grundstück zur Aufstellung der ‚Blitzer‘ angeboten“, berichtet die Tutzinger Liste auf ihrer Webseite. https://www.tutzinger-liste.de/blog/aktion-der-tl-streetbuddies-fuer-die-kustermannstrasse/

Die „StreetBuddies“ sollen nun die Autofahrer auf Kinder hinweisen und, so hoffen die Initiatoren ein rücksichtsvolles Fahrverhalten erreichren. Viele Anwohner halten nach Angaben des Vereins mindestens die konsequente Einhaltung von Tempo 30 für dringend erforderlich.

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Mehr Verkehr, mehr Gefahren: Auffahrunfall auf der Kustermannstraße am 12. Juni
ID: 5926
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Kommentare

Wenn Sie sich auf die Argumente einließen, befänden wir uns sofort im Gespräch. Das könnte doch richtig spannend werden, oder?
Herr Kerbs, also Sozialismus, diesmal mit „Grünen“ Anstrich. Nein Danke!
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Ihnen dürfte bekannt sein, Frau Roth, dass es in Deutschland erstens eine ausgeprägte Einkommens- und Vermögensungleichheit gibt. Zweitens dürften auch Sie wissen, dass aus dieser Ungleichheit massive Ungerechtigkeiten erwachsen, die sich politisch destabilisierend auswirken. Und aus dem Grund sind Gerechtigkeitsfragen in einer Demokratie ständig neu auszubalancieren. Bis hinunter zur Kommune, und natürlich auch in Fragen der Mobilität.

Die soziale Frage mit Framings im Sinne von "Neid", "Neiddebatte" oder "Missgunst" wegzumoderieren, ist zwar eine beliebte rhetorische Figur, die gerne aus der konservativen und heutigen Spaß-liberalen Ecke kommt, sie ändert aber nichts am Missstand. Und an der Tatsache, dass besonders die Reichen es schlichtweg aushalten müssen, über Verteilungfragen zu diskutieren. Die weniger Privilegierten müssen ja in der Regel schon die Zumutungen ihres vom Mangel bestimmten Alltags ertragen.

In unserem Fall wurde von mir die Frage aufgeworfen, ob die vielen, an der Hauptstraße von Autos gefährdeten Kinder genauso gut und engagiert geschützt werden wie die wenigen bessergestellten Kinder in den guten Wohnlagen in Hanglage. Dass die Wohnlagen mit Blick teurer sind als die an der Hauptstraße, dürfte unstrittig sein. Dass an der Hauptstraße mehr Kinder in größerer Gefahr unterwegs sind, ist wohl ebenso unbestritten. Und dass die Frage dadurch einige Relevanz besitzt, würden Sie selbst wohl dann registrieren, wenn Sie an der Hauptstraße eingemietet wären und (dort) Kinder hätten.
…was auch irgendwie auffällt - diese „Figuren“ stehen nur am Hang vom Waldfriedhof runter - aber nur vor den „Neu-Tutzinger-Palästen“ - in Obertraubing findest sowas nicht - evtl fahren die Leute dort ja einfach brav und langsam - oder gibt’s da gar keine Kinder ? Fragen über Fragen……wir hatten dieses Problem vor über 40 Jahren auch in der Beiselestrasse - dann haben wir es geschafft wenigstens eine Tempo 30 Begrenzung samt Schild zu erkämpfen….

Evtl noch zur Ergänzung - wir haben mit Abstand die schlechtesten Straßen weit und breit und das betrifft den gesamten Ortsbereich ! Was schon armutszeiche. genug ist und das nicht nur im Landkreis gesehen - egal wo du fährst - musst du Angst um dein Auto haben - (ich habe in der Zeit Hauptstrasse alleine zwei mal vorne - zwei mal hinten die Stoßdämpfer machen lassen..) allein wer die Kustermann mit mehr wie 50 fährt- ist eh „lebensmüde“….
(Bearbeitet)
Kann denn die Neidhammel Diskussion nicht endlich einmal zu Grabe getragen werden. Bei jedem Kommentar, egal zu welchen Themen, verfolge ich es seit längerer Zeit sehr aufmerksam. Hier fallen Worte "besseres Wohngebiet, Autos werden als Ungetüm oder Monster tituliert, offensichtlich darf man keinen großen Mercedes, SUV oder Cabrio fahren. Ältere Menschen sollen sich nicht mehr in einen PKW setzen, derweil ist es für sie noch die einzige Lebensqualität, wenn das laufen zur Qual wird. Neid und Missgunsst greift an allen Ecken. Es ist kein Miteinander, sondern nur noch ein Gegeneinander festzustellen. Leben und Leben lassen.
Wie bereits unter dem ursprünglichen Beitrag der TL Homepage kommentiert, eine tolle Aktion. Für unsere Siedlungszufahrt habe ich selbst im letzten Jahr auch einen StreetBuddy angeschafft. Der Erfolg ist aber schwer messbar. Auf jeden Fall darf diese Maßnahme wie beschrieben nur „Erste Hilfe“ sein. Es braucht permanente Geschwindigkeitsmessungen an den kritischen Verkersstellen im Gemeindegebiet, um der konsequenten Geschwindigkeitsüberschreitung Herr zu werden! Wie ist es möglich, dass sich Tutzing zu einem gallischen Dorf entwickeln konnte? Bernried, Seeshaupt, Starnberg, Weilheim, und einige mehr haben fest-installierte Geschwindigkeitskontrollen, die einen freundlich hinweisen „bitte langsam fahren“. Einige davon bereits an ihrer Ortseinfahrt. Handlungsbedarf besteht sicher auch auf unserer Hauptstraße. Der Unterschied bei der Kustermannstr. ist allerdings, dass es dort an den meisten Stellen keinen Gehweg für die Kinder und Fußgänger gibt. Im Gegensatz zur Hauptstraße. Daher ist die Akuthilfe anders zu bewerten. Wohlhabende Anwohner oder nicht ist bei der Betrachtung mE nicht relevant und fraglich, ob so überhaupt belegbar. Ebenso wenig erklärlich ist der Verbotsbezug. Es herrscht an den Straßen das Gebot Tempo 30 Kustermannstr. bzw. Tempo 50 an der Hauptstr.. Dieses gilt es einzuhalten. Ob StreetBuddies ausreichen dieses zu befolgen stelle ich in Frage, denn hier setzt ein Gewöhnungseffekt ein. Dass jede Verkehrsteilnehmerin (bei Tempo betrifft das im Übrigen auch Radler) den Blick auf den StreetBuddy unmittelbar mit Blick auf Tacho und Geschwindigkeit verbindet ist zu hoffen. Dennoch bedarf es professioneller Mittel d.h. permanente Geschwindigkeitsmesser, wie sie in anderen Orten zu hauf im Einsatz sind, damit die genauen Daten erhoben und Konsequenzen abgeleitet werden können. Bevor das Argument kommt. Natürlich eine Kostenfrage. Nachdem scheinbar schon 4 StreetBuddies zu viel für den Tutzinger Haushalt waren, darf an dieser Stelle mit nichts gerechnet werden. Ca. 6.000€ für drei Geräte, so die Einschätzung. Für unsere Gemeinde zu viel, doch diese Entschuldigung zählt NICHT. Wie Mitgliedern des Verkehrsausschuss bereits vor einem Monat mitgeteilt wurde, steht ein Sponsoring bereits bereit und müsste lediglich abgerufen werden. Der Ball liegt bei der Gemeinde.
Sauber! Seit Jahren fordert die TUTZINGER LISTE gesamtheitliche Planung für die Wege durch‘s Dorf.

Denn nur dann wenn die Kinder sicher zu Fuss oder mit dem Radl unterwegs sein können, reduziert sich der Mama-Taxi-Verkehr drastisch.

Vielleicht macht die Situation/Diskussion die Dringlichkeit wieder einmal sichtbarer. Es geht voran.. Jippie Ja Hey!!
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Jeder Autofahrer versteht die Bedeutung dieser Figuren. Wenn es für einen "Nichtautofahrer" unverständlich ist, ist das nicht weiter schlimm.
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Preisfrage: Wo stehen Menschen am Straßenrand, schauen den Herrannahenden lachend entgegen und winken mit einer Fahne? Das sind gewiss keine spielenden Kinder, sondern das sind zum Beispiel Fans, die am Streckenrand der Formel 1 oder der Tour de France ihre Helden anfeuern. Und was löst dieses Bild bei Autofahrern aus? Von welchen Reizen die Aufmerksamkeit von Fahrern in welcher Weise gelenkt wird, das ist ziemlich gut untersucht. Die Puppen stehen also für die Handlungsfreudigkeit derer, die sie in kurzer Zeit herbeiorganisiert haben, sie verringern aber wohl leider das Gefahrenpotenzial um keinen Deut. Und eben schon gar nicht für diejenigen Kinder (und Alten und Gebrechlichen), die von dieser Gefahr in wenigen Wochen an der Hauptstraße wieder in erheblich stärkerem Ausmaß betroffen sein werden.
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Vielleicht hilft es auf den Link im Artikel zu klicken: https://www.tutzinger-liste.de/blog/aktion-der-tl-streetbuddies-fuer-die-kustermannstrasse/. Dort findet sich auch eine Fotostrecke, wo die Warnfiguren mit ihren Fahnen aufgestellt sind. Nämlich an Stellen wo die Straße gerade wird und nochmals gerne Gas geben wird. Und oben am Ortseingangsschild, um Verkehrsteilnehmer gleich darauf aufmerksam zu machen: Achtung Kinder im Wohngebiet.
Sehr geehrter Herr Kerbs, die Tutzinger Liste macht wenigstens etwas Sinnvolles ohne Grüne Verbote. Wenn Sie sich die Figuren näher ansehen, würden Sie erkennen, dass die Figuren eine Stange in den Händen halten. Wahrscheinlich ist oben eine Fahne angebracht für noch mehr Aufmerksamkeit. Ich sehe in den Figuren spielende Kinder auf die man acht geben sollte, nicht mehr und nicht weniger. Dann dürfen die Figuren wohl auch lachen. Mich bringen diese Figuren immer dazu meine Geschwindigkeit noch einmal zu überprüfen. Wenn es nach Ihnen ginge, sollte man wohl Figuren mit Mittelfinger Geste aufstellen, die gegen die von Ihnen so verhassten Autofahrern gerichtet ist. Ich bin immer wieder erstaunt, wie Sie bei jedem Thema versuchen, die aus ihrer Sicht besser Verdienenden anzuprangern ("bessere Wohngegend") und die Gesellschaft damit spalten wollen. Mich wundert es nicht, dass die Grünen in der Wählergunst immer weiter nach unten rutschen, wenn die oft sinnfreie Ideologie von Berlin bis hinunter in die Kommunen reicht.

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Interessant ist, dass jetzt, wo Kinder aus der Kustermannstraße potenziell gefährdet sind, Sicherheitsinteressen von Kindern im Straßenverkehr zum Thema werden. Verwunderlich ist das aus dem Grund, weil die Gefahr an der Hauptstraße viel größer ist: Dort liegen die gefahrenen Geschwindigkeiten noch einmal höher und erheblich mehr Kinder sind schon seit Jahrzehnten vom PKW-Verkehr bedroht als während der wenigen Umleitungswochen dort oben. Auch an der Hauptstraße leben Familien mit Kindern, die ihre nervenzehrende Lage stoisch und ohne Hilferufe erdulden. Man möchte ja nicht hoffen, dass deren Unversehrtheit in Tutzing weniger zählt als die von Kindern aus den besseren Wohnlagen.
Wenn schon Warnfiguren aufgestellt werden, dann sollten die möglichst ihren Zweck auch erfüllen können. Die oben abgebildeten schauen die Autofahrer freudig an, ihr Mundwinkel signalisiert über den stilisierten Pfeil Zustimmung und ihre Armhaltung drückt so etwas wie "Daumen hoch!" aus. Ziemlich genau so stehen die Fans am Rande der Tour de France, um die Fahrer anzufeuern, sich nach Kräften zu beeilen. Passt irgendwie nicht zur Intention, oder?
Am Dienstag den 27.6. ab 17:00 Uhr behandelt der Umwelt-, Energie- und Verkehrsauschuss (Rathaus Sitzungssaal) die Halteverbotsschilder (vorletzten Tagesordnungspunkt Nr. 7 ). Die Sitzung ist öffentlich.
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