Eine Strategie für Tutzing gilt als sinnvoll. Aber wie genau? Mit einem Gemeindeentwicklungskonzept (GEK), einem Integrierten Städtebaulichen Entwicklungskonzept (ISEK) oder beidem? Da gehen die Meinungen auseinander. Der Tutzinger Gemeinderat hat mittlerweile die Details eines geplanten „ISEK“ beschlossen, das als Grundlage für Zuschüsse aus der Städtebauförderung gilt. Vor allem die „Tutzinger Liste“ plädiert aber für eine Verbindung beider Konzepte.
Hier Beschreibungen der beiden Konzepte, die wir gefunden haben:
Gemeindeentwicklungskonzept (GEK)
Ein GEK muss sich fundiert mit kommunalpolitisch relevanten Themen wie Demografie, Siedlungsstruktur, Flächennutzung/ Boden, Versorgung, Erreichbarkeit, Energie, Sozialstruktur, Freizeit/ Erholung, Wirtschaft/ Arbeitsmarkt, Bildung/ Kultur, Grün/ Umwelt befassen. Damit soll es die Grundlage für zahlreiche planerische Entscheidungen bilden. Darüber hinaus soll es Politik und Verwaltung als Entscheidungshilfe im alltäglichen Planungsgeschäft dienen und einen Orientierungsrahmen für öffentliche und private Investitionen sowie bürgerschaftliches Engagement in der Gemeinde bieten. Es kann das kreative Bindeglied zu zahlreichen anderen Planungsinstrumenten darstellen (Quelle: Bayerische Architektenkammer)
Integriertes Städtebauliches Entwicklungskonzept (ISEK)
In einem Integrierten Stadtentwicklungskonzept (ISEK) definiert die Gemeinde Ziele und Handlungsfelder für ihre zukünftige Entwicklung. Es ist Aufgabe der Gemeinde, auf Basis des ISEKs ein Sanierungsgebiet auszuweisen. Dies ist eine wichtige Grundlage, damit die Gemeinde für zukünftige Vorhaben Fördermittel durch die Regierung von Oberbayern erhalten kann. Dabei sollen die Belange von baulicher Entwicklung, Freiraum, Verkehr, Handel, Gemeinbedarf und Umweltschutz berücksichtigt werden. Die gemeinsam erarbeiteten Ziele dienen als Entscheidungsgrundlage für zukünftige Projekte und Vorhaben in der Gemeinde. Eine Umsetzung der beschriebenen Vorhaben wird in der Regel in einem Zeitraum von 15 Jahren angestrebt. (Quelle: https://mitmachgemeinde.de)
Sanierungsgebiet zwischen See und Bahn
Im Tutzinger Gemeinderat hatte es zunächst von verschiedenen Seiten Kritik daran gegeben, dass sich das „ISEK“ auf ein Sanierungsgebiet im Ortszentrum zwischen See und Bahn beschränken soll, etwa vom Schorn bis zum Südbad. Beschlossen wurde dann aber doch ein "ISEK", denn nach weiteren Diskussionen zeigten sich die meisten überzeugt, dass die Untersuchungen auf die gesamte Gemeinde einschließlich aller Ortsteile ausgedehnt werden können. Auch die Bereitschaft klang durch, dies über die Gemeindefinanzen zu bezahlen. Die Regierung von Oberbayern fördert nämlich nur das begrenzte Sanierungsgebiet.
Die "Tutzinger Liste" zeigt sich über diese Entscheidung entsetzt: https://www.tutzinger-liste.de/blog/buergermeisterin-und-gemeinderat-kippen-zukunftsplanung-fuer-tutzing/
"ISEK"-Arbeitskreis des Gemeinderats
Mit den Einzelheiten soll sich ein neuer ISEK-Arbeitskreis des Tutzinger Gemeinderats befassen. Angehören sollen ihm Bürgermeisterin Marlene Greinwald, Behrens-Ramberg, Stefan Feldhütter (Freie Wähler), Dr. Thomas von Mitschke-Collande (CSU), Dr. Joachim Weber-Guskar (FDP) und Flora Weichmann (Grüne).
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