Sechs Mal hat die Theatergruppe Traubing das Stück "Der Pantoffelheld" gespielt. Die vielen Besucher waren begesistert, sie hatten viel zu lachen. Die Aufführungen unter der Regie des bekannten Schauspielers Michael Fleddermann waren ein Riesenerfolg. Die Laiendarsteller waren so überzeugend, dass auch anwesende Berufsschauspieler ins Schwärmen geraten sind. Katerina Jacob und Cornelia Saborowski waren bei der Premiere unter den Zuschauern, freudig begrüßt von Franz Matheis, dem zweiten Vorsitzenden der Theatergruppe.
Katerina Jacob, bekannt zum Beispiel als Partnerin Sabrina Lorenz von Ottfried Fischer im „Bullen von Tölz“, hatte am Rande höchstes Lob parat: „Einige der Mitwirkenden sind besser als manche Profis, die ich kenne.“ Das ist schon ein wirklich bemerkenswerter Kommentar aus dem Mund einer Schauspielerin, die sie alle kennt, die vielen Darsteller von „Derrick“ und „Schwarzwaldklinik“ über „Polizeiruf 110“ und „Utta Danella“ bis zum „Bullen von Tölz“.
Beispielhaft erwähnte sie von den Traubingern Florian Schlögl in der Rolle des Bauern Benedikt Stadler, der als „Pantoffelheld“ herrlich unter der Fuchtel seiner Ehefrau Berta zu leiden hatte, und Klaus Menzinger, der wunderbar hochnäsig den „schon älteren Herrn“ Otto Hacker mimte. Ihre Anerkennung bezogen die Profischauspielerinnen aber auf die gesamte Traubinger Schauspieltruppe - da nahmen sie niemanden aus dem kleinen Ensemble aus.
„Sie sprechen alle sehr gut“, sagte Katerina Jacob. Ihr Kollege Fleddermann habe sie „super geführt“. Manchmal gelingt sogar beste Unterhaltung ganz ohne Worte, so etwa als Robert Inderst und Florian Schlögl für eine Weile einfach am Tisch sitzen und vor sich hinstarren.
Ein wenig Realität in der grandiosen Überzeichnung
Regelrecht mitfiebern ließ die Zuschauer allein schon die der Situation jeweils bestens angepasste Mimik, so etwa von Menzinger und von Christian Wolfert, der quasi gendergerecht in einer männlich-weiblichen Doppelrolle brillierte. Er feiert mit dieser Aufführung übrigens sein 20-jähriges Bühnenjubiläum.
Sehr glaubhaft gab Antonia Fleddermann, die Tochter des Regisseurs, die Adoptivtochter, die sich von ihrer Mutter nicht den Ehemann vorschreiben lassen wollte. Sehenswert drängte sich Kathi Lemke als Magd dem reichen Schnösel Hacker förmlich auf.
Karin Günther und Gabi Lemke als überaus dominante Ehefrauen, Florian Schlögl und Robert Inderst in ständigem Versuch, sich nicht allzu sehr unterbuttern zu lassen: All solche Bühnenschmankerl kommen gerade deshalb gut an, weil da in der grandiosen Überzeichnung eben doch immer wieder auch ein wenig Realität durchschimmert.
„Viel Liebe im Detail“ entdeckte Schauspielerin Cornelia Saborowski in der mit sichtlicher Theaterleidenschaft inszenierten Aufführung. Ihr gefielen auch besonders die „tollen Kostüme“. Die Schauspieler setzten die Sätze präzise, sagte ihre Kollegin Katerina Jacob, so dass die Gags gut zur Geltung kämen.
Förmlich antreiben ließen sich die Schauspieler von immer wieder aufflammendem spontanen Gelächter und Beifall der Zuschauer, zu denen bei der Premiere auch Tutzings Bürgermeisterin Marlene Greinwald und ihr Mann Martin, Pfarrer Leander Mikschl, Kulturreferentin Brigitte Grande und Altbürgermeister Peter Lederer gehörten.
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