Gastronomie
8.1.2018
Von vorOrt.news

Kloster neigt zu Kooperation nach Verkauf

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Ganz Tutzing wartet auf die Wiederbelebung des Andechser Hofs und seines Biergartens © L.G.

Auch nach dem geplanten Verkauf der Tutzinger Gaststätte „Andechser Hof“ hält man im Kloster Andechs eine Zusammenarbeit mit deren künftigem Betreiber für möglich. Freuen würde man sich im Kloster offenbar auch, wenn der Name „Andechser Hof“ erhalten bleiben würde.

Als denkbar gilt zum Beispiel eine enge Kooperation bei Übernachtungen. Die Überlegung: Bei Veranstaltungen im Kloster könnten Übernachtungsgäste, die gern am Starnberger See wohnen wollen, an den Andechser Hof in Tutzing vermittelt werden, womit das Kloster bei der Zimmer-Auslastung helfen würde. Wenn der neue Investor dagegen lieber mit einer anderen Brauerei zusammenarbeiten würde, dann scheint dies im Kloster allerdings genauso akzeptiert zu werden.

Kooperationen der Andechser Klosterbrauerei mit Gastwirten gibt es in ganz Deutschland. Als Vorzeigebeispiel gilt der „Andechser am Dom“ in München. Bei ihm reicht die Zusammenarbeit bis zur Unterstützung bei der Ausstattung der Räume, die ein „Andechser Gefühl“ vermitteln soll. Dass die Klosterbrauerei auch gern ihr Bier in Tutzing verkaufen würde, dürfte verständlich sein.

Mehr zum Thema:
Verkaufsverhandlungen über „Andechser Hof“

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Quelle Titelbild: L.G.
ID: 338
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Kommentare

Sehr geehrter Herr Haaser,
auch ich kann mich an den erwähnten Prior erinnern, z.B. war er seinerzeit von Herrn Abendt zu den weit über Tutzing hinaus bekannten Sonntagsgesprächen als Referent in den Andechser Hof eingeladen. Die "frommen Oberen" kann man auch als konservativ bezeichnen, der Prior hat aber seinerzeit bereits durchaus die öffentliche Aufmerksamkeit seines Ausscheidens aus dem Kloster für Werbung in eigener Sache, eben künftig Manager zu coachen, genutzt. Das Angebot , eine Studienfahrt auf den Spuren der Hl. Hedwig von Andechs nach Polen zu begleiten, fand er zuerst interessant, lehnte aber dann ab, weil das Honorar als Reiseleiter wohl nicht attraktiv genug war im Vergleich zu Coaching-Tarifen.

Es wäre zu wünschen, dass Kloster und Rathaus im Gespräch bleiben, zugute käme es beiden Parteien und vor allem uns Tutzingern.

Olga Lechner
Kooperation ist genau das Richtige. Allerdings nicht nur mit einem Käufer/Investor sondern auch mit der Gemeinde. Nur so kann der Saal für die Gemeinde nachhaltig gerettet werden. http://bernd-pfitzner.bayern/ideen/andechser-hof-buergersaal/
Tja, die Andechser hatten mal einen Prior, der in seinem benediktinischen Glauben tief verwurzelt war, aber auch Mensch genug, um die Zeichen der Zeit zu erkennen und die Menschen in dieser Zeit der Umbrüche ernst zu nehmen und zu begleiten. Er baute trotz aller Frömmigkeit das Geschäft der Mönche vom "Heiligen Berg" konsequent aus: Überall in Deutschland, nicht nur in München, gab es Gaststätten mit dem Namen "Zum Andechser". Aber: er war trotz aller Erfolge den "frommen Oberen" zu nah am Volk. Sie entließen ihn nach langem Streit aus der benediktinischen Familie. Dass ist noch nicht all zu lange her. Aber heute, so lesen wir, hat Andechs keine Gaststätten mehr. Der Prior von damals ist inzwischen ein hoch angesehener Manager-Coach. Der seinen hochkarätigen "Schülern" beibringt, wie man mit benediktinischen Regeln persönlichen Erfolg mit seinen Mitarbeitern (Brüdern und Schwestern) teilt. Davor habe ich Achtung, sehr geehrte Frau Dörrenberg.
Helge Haaser Passau
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