Etwa 35 Gladiolen, 50 Sonnenblumen, 30 Rittersporn, mehrere große Eimer mit gemischten Blumen, dazu Buchs und Efeu: Aus dieser floralen Pracht zauberten Gilde-Mitglied Claudia Streng-Otto und ihr Team den Schmuck für den historischen Fischerkahn der Tutzinger Gilde, der heute, am ersten Wiesn-Sonntag, beim „Trachten- und Schützenzug zum Oktoberfest 2024“ ab 10 Uhr wieder zu den besonderen Attraktionen gehört hat.
Seit Freitagnachmittag war die gelernte Friedhofsgärtnerin gemeinsam mit etwa 30 engagierten Helferinnen und Helfern im Bauhof der Gemeinde beschäftigt, das etwa sechs Meter lange Holzschiff sowie Blumenbögen und das Vereinstaferl mit alten Fischernetzen, Buchs-Zweigen und Blumen zu verzieren. Und das iat meisterhaft gelungen.
Für Claudia Streng-Otto war dies auch nach 25 Jahren noch ein großes Vergnügen: „Es macht einfach Spaß, mit so vielen begeisterten Gilde-Mitgliedern zu arbeiten.“ Viele von ihnen sind übrigens neu im Verein. „Allerdings fällt mir jedes Mal wieder ein Stein vom Herzen, wenn der Blumenschmuck die Fahrt nach München heil überstanden hat“, sagt Claudia Streng-Otto.
Gladiolen, Chrysanthemen, Dahlien und Rittersporn am Heck des Schiffs
Besonders stolz ist sie auf das prachtvolle Blumengesteck mit Gladiolen, Chrysanthemen, Dahlien und Rittersporn, das am Heck des Schiffs thronte. Hierfür hat sie sich am Samstag bereits vor sechs Uhr mit Gilde-Vorstandsmitglied Claudia Müller getroffen: „Das müssen wir in Ruhe machen, bevor alle anderen Helfer gegen 9 Uhr kommen“, so die Floristin.
Beim „Trachten- und Schützenumzug“ ist die Tutzinger Gilde heute mit etwa 90 Mitgliedern unter der Zugnummer 23 mitmarschiert. Auch wenn sich der Zug erst um 10 Uhr in Bewegung gesetzt hat, begann das Ereignis für die Vereinsmitglieder um Gildemeisterin Carola Falkner schon am frühen Morgen. „Während die Gilde-Frauen Zöpfe flechten und Krönerl stecken, versuchen die Gilde-Männer noch, ein kleines Blumen-Gesteck für ihre Hüte hinzubekommen“, erzählt sie mit einem Augenzwinkern.
Ab acht Uhr saß die Tutzinger Gilde schließlich in voller Tracht in der S-Bahn. „Unsere Trachtenwartin Ulli Weiß überprüft dort nochmals mit strengem Blick, ob alles sitzt, schließlich gelten für den Festzug strenge Regeln, die alle teilnehmenden Vereine befolgen müssen“, sagt Carola Falkner.
Die Gemeinde Tutzing hilft mit
Sehr erfreut sind alle Gilde-Mitglieder auch über die tatkräftige Unterstützung durch die Gemeinde Tutzing. „Ohne die Hilfe der Mitarbeiter des Tutzinger Bauhofs könnte die Gilde ihren Heimatort niemals so prominent nach außen vertreten“, sagt die Gildemeisterin: „Wir durften nicht nur ihre Halle mehrere Tage belegen, der Bauhof hat uns auch beim Transport des Schiffes nach München unterstützt - wir sind der Gemeinde für die Unterstützung wirklich sehr dankbar“.
Mit ihrem Startplatz 23 b war die Tutzinger Gilde heute beim Festzug zwischen dem Truderinger Musikverein aus München und der Musikkapelle Holzhausen. Ganz an der Spitze waren die Reiterstaffel des Münchner Polizeipräsidiums und das Jugendmusikkorps aus Bad Kissingen, gefolgt vom Müncher Kindl und den Münchner Moriskentänzern. Insgesamt gab es 60 Startplätze, aber mehr als dreimal so viele Teilnehmergruppen – die Startplätze wurden jeweils in „a“, „b“ und so weiter aufgeteilt. Da spannte sich der Bogen von den Kutschen des Münchner Oberbürgermeisters (3 d) und des bayerischen Ministerpräsidenten (8 c) über die „Sechzger Musikanten“ des TSV München 1860 und die Königlich Privilegierte Hauptschützengesellschaft 1406 München bis zur historischen Gruppe „Schmied von Kochel“.
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