Das Seehof-Grundstück ist verkauft worden. Gerüchteweise war dies schon bekannt geworden, bei einer Mitgliederversammlung des Tutzinger Fördervereins für Tourismus bestätigte nun Gemeinderat Dr. Wolfgang Behrens-Ramberg, dass es entsprechende Informationen gebe.
Kaufpreis angeblich über 13 Millionen Euro
Das seit Ende der 1980er Jahre mehrmals verkaufte Tutzinger Seehof-Areal gehörte seit Jahren dem börsennotierten österreichischen Unternehmen UBM Development. Als die Gemeinde Tutzing eine alleinige Hotelnutzung für das nah am Ufer des Starnberger Sees gelegene Grundstück festzurrte, verlor UBM mehr und mehr das Interesse an diesem Areal. Die Gemeinde hat unterdessen mit einem Bebauungsplan die mögliche Nutzung festgelegt. Sie sieht nicht mehr ein quer in Nord-Süd-Richtung über den oberen Grundstücksteil reichendes Gebäude wie früher vor, sondern vier mehrgeschossige Gebäude im Nordteil, nahe der Bebauung an der Marienstraße. Außerdem ist eine Gastronomie am Ufer neben dem Dampfersteg und eine Fußgängerpromenade Bestandteil der Planung.
Bisher war kein Investor zu erkennen gewesen, der diese Wünsche erfüllen will. Der österreichische Konzern UBM Development hatte klar erklärt, dass er für ein solches Projekt nicht zur Verfügung stehe. Um wen es sich beim Käufer des Seehof-Grundstücks handelt, scheint die Gemeinde zu wissen, doch öffentlich bekannt gegeben wurde dies bisher nicht. Auch über den Kaufpreis gibt es keine genauen Informationen. Spekulationen zufolge soll er über 13 Millionen Euro liegen. Behrens-Ramberg sagte in der Versammlung des Fördervereins für Tourismus, der Käufer werde nun nach den Vorgaben des kürzlich fertiggestellten Bebauungsplans vorgehen müssen. Er könne deshalb ein Hotel, aber keine Wohnungen errichten.
Was genau ist ein Hotel?
Dass man unter dem Begriff "Hotel" durchaus unterschiedliche Nutzungsformen verstehen kann, wurde in der Versammlung des Fördervereins für Tourismus an einem anderen Tutzinger Projekt deutlich. Auch zur aktuell laufenden Bebauung des früheren Geländes von Boehringer-Mannheim und Roche gehört ein Hotelprojekt, nämlich in der Mitte der derzeit noch freien drei Baufelder. Ein hierfür ursprünglich genannter Betreiber war abgesprungen.
Die neuen Eigentümer dieser drei Baufelder, ebenfalls ein österreichisches Unternehmen namens WT 80, hat für das betreffende Bauwerk einen "Beherberungsbetrieb" angekündigt. Kristina Danschacher, die bisherige Vorsitzende des Fördervereins für Tourismus, erkundigte sich, ob damit wirklich ein Hotel gemeint sei oder ob dort nicht vielleicht doch eine Appartementanlage entstehen werde.
„Da werden wir aufpassen müssen“, sagte Bürgermeisterin Marlene Greinwald unter Hinweis auf Mischformen wie ein so genanntes „Boardinghaus“, in dem man auch monatelang wohnen könne. Einen Vorbescheid für ein Boardinghaus hatte UBM Development vor einiger Zeit fürs Seehof-Grundstück beantragt. Folge war eine von der Gemeinde für den Seehof erlassene Veränderungssperre.
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