Sie lächeln freundlich, doch der Hintergrund ist ernst: Warnfiguren in auffallenden Farben stehen neuerdings an der Kustermannstraße.
Es handelt sich um eine Aktion der „Tutzinger Liste“, wie deren Vorstandsmitglieder Uli Dillmann und Lucie Vorlíčková vorOrt.news mitgeteilt haben. Mitglieder des Bürgervereins haben nach ihren Angaben 250 Euro gesammelt und vier so genannte „StreetBuddies“ aufgestellt. Die wegen der Sanierung der Tutzinger Hauptstraße erheblich mehr als früher befahrene Kustermannstraße ist für die Gruppe „die neue BAB Tutzing-Obertraubing“.
Nach einem Hilferuf vieler Anwohner habe die Tutzinger Liste der Rathausverwaltung bereits Anfang Mai einen Maßnahmenkatalog zur Entschleunigung der Kustermannstraße vorgelegt. An vorderster Stelle standen dabei Geschwindigkeitskontrollen. Sie seien auch prompt angekündigt, aber bisher noch nicht umgesetzt worden, so der Vereinsvorstand. "Zwei Anwohner haben ihr Grundstück zur Aufstellung der ‚Blitzer‘ angeboten“, berichtet die Tutzinger Liste auf ihrer Webseite. https://www.tutzinger-liste.de/blog/aktion-der-tl-streetbuddies-fuer-die-kustermannstrasse/
Die „StreetBuddies“ sollen nun die Autofahrer auf Kinder hinweisen und, so hoffen die Initiatoren ein rücksichtsvolles Fahrverhalten erreichren. Viele Anwohner halten nach Angaben des Vereins mindestens die konsequente Einhaltung von Tempo 30 für dringend erforderlich.
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Die soziale Frage mit Framings im Sinne von "Neid", "Neiddebatte" oder "Missgunst" wegzumoderieren, ist zwar eine beliebte rhetorische Figur, die gerne aus der konservativen und heutigen Spaß-liberalen Ecke kommt, sie ändert aber nichts am Missstand. Und an der Tatsache, dass besonders die Reichen es schlichtweg aushalten müssen, über Verteilungfragen zu diskutieren. Die weniger Privilegierten müssen ja in der Regel schon die Zumutungen ihres vom Mangel bestimmten Alltags ertragen.
In unserem Fall wurde von mir die Frage aufgeworfen, ob die vielen, an der Hauptstraße von Autos gefährdeten Kinder genauso gut und engagiert geschützt werden wie die wenigen bessergestellten Kinder in den guten Wohnlagen in Hanglage. Dass die Wohnlagen mit Blick teurer sind als die an der Hauptstraße, dürfte unstrittig sein. Dass an der Hauptstraße mehr Kinder in größerer Gefahr unterwegs sind, ist wohl ebenso unbestritten. Und dass die Frage dadurch einige Relevanz besitzt, würden Sie selbst wohl dann registrieren, wenn Sie an der Hauptstraße eingemietet wären und (dort) Kinder hätten.
Evtl noch zur Ergänzung - wir haben mit Abstand die schlechtesten Straßen weit und breit und das betrifft den gesamten Ortsbereich ! Was schon armutszeiche. genug ist und das nicht nur im Landkreis gesehen - egal wo du fährst - musst du Angst um dein Auto haben - (ich habe in der Zeit Hauptstrasse alleine zwei mal vorne - zwei mal hinten die Stoßdämpfer machen lassen..) allein wer die Kustermann mit mehr wie 50 fährt- ist eh „lebensmüde“….
Denn nur dann wenn die Kinder sicher zu Fuss oder mit dem Radl unterwegs sein können, reduziert sich der Mama-Taxi-Verkehr drastisch.
Vielleicht macht die Situation/Diskussion die Dringlichkeit wieder einmal sichtbarer. Es geht voran.. Jippie Ja Hey!!