
In diesem und dem nächsten Jahr werden die Straßenarbeiten im Ortszentrum das Tutzinger Leben begleiten. Zu den zu erwartenden Auswirkungen für die Anlieger und die Geschäftsbetreiber äußert sich das Staatliche Bauamt in einer neuen Mitteilung so: „Wie auch bereits in den vergangenen Bauphasen wird ständig daran gearbeitet, die notwendigen Arbeiten mit möglichst geringen Auswirkungen für Anwohner und Verkehrsteilnehmer durchzuführen. Die drei Projektpartner - Gemeinde Tutzing, Abwasserverband Starnberger See und das Staatliche Bauamt Weilheim - bitten weiterhin um Verständnis und Geduld während der Bauzeit.“
Arbeiten unter Vollsperrung der Hauptstraße wären die schnellste Lösung, wie Verkehrsplaner Benjamin Neudert bei der bisher letzten Informationsversammlung im November sagte. Neue Terminplanung fürs Tutzinger Zentrum Bei halbseitiger Sperrung benötige man fast die doppelte Zeit. Viele Anlieger hätten möglichst schnelle Arbeiten auch gern, sagte er, damit „das Theater so schnell wie möglich vorbei“ sei. Aber aufgrund vieler Gespräche mit den Gewerbetreibenden stellte er fest: „Eine Vollsperrung des Zentrums ist ein No-go.“
Deshalb kündigte Neudert als Kompromiss punktuelle Vollsperrungen tagsüber an - aber nacheinander, nicht zeitgleich. Die Durchfahrt durch den Ort soll nach den damaligen Angaben weitgehend möglich sein. Vollgesperrt werden sollen, wie mitgeteilt wurde, auch die einmündenden Nebenstraßen, aber nacheinander, nicht alle gleichzeitig. Ansonsten sind nach diesen Informationen halbseitige Sperrungen unter Aufrechterhaltung des Verkehrs mit Einbahnregelung vorgesehen. Eventuell soll es bei den Einbahnrichtungen der Nebenstraßen Änderungen geben.
Überblick über Möglichkeiten der Verkehrsführung

Wie bei einem kleinen Loch ein umfangreicher Schacht zum Vorschein kam

Am Ablauf der Bauarbeiten im Nordabschnitt hatte es viel Kritik gegeben, so wegen häufiger Aufgrabungen, Zuschüttungen und neuer Aufgrabungen, wegen schwieriger Wegeführungen für Fußgänger, die immer wieder die Straße queren mussten, und wegen wochenlanger Verzögerungen. Verkehrsplaner Neudert hat die Gründe in der November-Versammlung zu erklären versucht. So war nach seiner Darstellung teils nicht bekannt, was sich im Untergrund befand. Er erwähnte beispielhaft ein kleines Loch, das aufgemacht wurde: Zum Vorschein kam ein recht umfangreicher, tiefer Schacht der Deutschen Telekom, der seinerzeit beim Einbau beschädigt worden war und dringend erneuert werden musste. So etwas sorge schnell für wochenlange Verzögerungen sagte Neudert.
Auch für Probleme bei der Verkehrsführung wird die Aufteilung auf verschiedene Akteure verantwortlich gemacht. So arbeitet die Deutsche Telekom nach Angaben der Tutzinger Projektpartner mit eigenen Ampeln. Aus diesem Grund habe man die Baustellenampeln verlegen müssen, weil ein bestimmter Abstand erforderlich sei.
Für die Arbeiten im Ortszentrum waren im November gewisse Konsequenzen aus diesen Erfahrungen angekündigt worden, so früherer Arbeitsbeginn der „Spartenträger“ für Strom und Telekommunikation. Deren Trennung vom Straßenbau, so die im November geäußerte Hoffnung, werde viel Ärger ersparen und Termintreue ermöglichen. Bei der damaligen Versammlung wurde auch bekräftigt, dass die Verantwortlichen für Kritik und Änderungsvorschläge offen sind. Als beispielsweise ein Anlieger bemerkte, dass der Verkehr besser gelaufen sei, als eine Ampel einmal ausgefallen sei, signalisierte Neudert Korrekturbereitschaft. Er empfahl frühzeitige Hinweise, so etwa für Beschilderungen: „Je früher, desto besser.“
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