
Am 11. Oktober trafen sich die Tutzinger Altschützen im Schützenstüberl der Würmseehalle zu ihrer jährlichen Mitgliederversammlung als Auftakt zur neuen Schießsaison 2023/24. Zunächst bat der 1. Schützenmeister, Florian Listl, um eine Minute des Gedenkens an die in 2023 verstorbenen Vereinsmitglieder Michael Zistl und Horst Gromzik.
Der Blick zurück umfasste diesmal nicht nur die vergangenen 12 Monate, sondern auch die stolze Vereinsgeschichte. Im Jahre 1863, vermutlich in dieser Jahreszeit, im Herbst um Allerheiligen, gründeten einige Wehrmänner des Tutzinger Freicorps die „II. Zimmerstutzen-Schützengesellschaft Tutzing“, um ihr Training mit kleinkalibrigen Waffen auch im Winter und in geschlossenen Räumen fortsetzen zu können.
Wie im Tutzinger Gemeindearchiv nachzulesen ist, wechselten die führenden Vereinsmitglieder später zu anderen Schützengesellschaften bzw. vereinten sich mit diesen unter anderen Namen, beispielsweise „Zimmerstutzen-Gesellschaft Schützenliesl“ oder „Turner-Schützengesellschaft Schützenliesl Tutzing“.
Nach dem I. Weltkrieg, als man sich endlich wieder ohne Not verschiedenen Freizeitaktivitäten widmen konnte, vereinten sich die überlebenden Schützen und nannten sich ab 1926 „Altschützen-Gesellschaft Tutzing“. Die Fahnenweihe fand 1928 statt.

Die Kontinuität der Stammmitgliedschaft seit 1863 kann über Einträge in Mitgliedslisten und Schießkladden belegt werden. 1965 – zwei Jahre nach ihrem 100-jährigen Jubiläum – wurden die Altschützen schließlich zum „eingetragenen Verein“.
Der 150. Geburtstag 2013 war ein großes gesellschaftliches Ereignis in Tutzing. Unter der Schirmherrschaft des Bürgermeisters Dr. Wanner und in Anwesenheit zahlreicher Ehrengäste, darunter der stellvertretende Ministerpräsident und Wirtschaftsminister Martin Zeil, feierten die Altschützen zugleich den Jahrtag des Schützengaus Starnberg – mit Festzelt, Fahnenabordnungen und Musik, sowie einem ökumenischen Feldgottesdienst im Kustermannpark.
Im Mittelpunkt der diesjährigen Mitgliederversammlung standen die Berichte des Vorstands und der Ausschussmitglieder. Zum Abschluss gab es zahlreiche Ehrungen. Für 60-jährige Mitgliedschaft im Bayerischen Sportschützenbund (BSSB) geehrt wurden Joseph Deiml, Wilhelm Müller und Wolfgang Pölt. Die Urkunde für 50-jährige Mitgliedschaft im BSSB erhielt Rudolf Lutze und für 40-jährige Mitgliedschaft Johanna und Bruno Mauser, Jürgen Müller, Gerhard Roidl, sowie Alexander Zink. Mit dem Fahnenehrenzeichen des BSSB in Gold ausgezeichnet wurden Julius Bernhard und Wolfgang Pölt. Das Fahnenehrenzeichen in Silber erhielt Josef Riedl.
Außerdem erwarben die Altschützen in der Saison 2022/23 insgesamt 42 Leistungsabzeichen und vier Eicheln zur Schützenschnur.
Am Ende gab der Schriftführer des Vereins, Peter Westenkirchner, die Stiftung eines Jubiläums-Wanderpokals bekannt, der jeweils zum End- und Königsschießen ausgeschossen werden soll. Der 1. Schützenmeister schloss die Veranstaltung und wünschte allen Altschützen eine erfolgreiche Schießsaison unter dem Motto „Tradition – seriöser Sport – Geselligkeit“.

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