
Klein, aber oho: Drei Jahre alt war die jüngste Teilnehmerin bei der diesjährigen Skivereinsmeisterschaft des TSV Tutzing, Paula Keltsch. Aber sie bewältigte den Riesenslalom prächtig: In 1,52 Minuten war sie unten. Zum Vergleich: Die Bestzeit betrug 50,69 Sekunden. Und die gehörte der 18-jährigen Helena Müller.
Ein Jahr lang ist Helena Müller für den Skiverband München gefahren, aber nun ist sie wieder zu ihrem Tutzinger Heimatverein zurückgekehrt. Sie ist in der TSV-Skiabteilung auch Trainerin der Rennmannschaft, ebenso wie der neue Vereinsmeister Sebastian Peters, der mit 51,42 Sekunden Zweitschnellster war.
Vereinsschülermeisterin wurde Charlotte Götz (Jahrgang 2002) mit 51,82 Sekunden, Vereinsschülermeister Corbinian Bernsdorf (Jahrgang 2007) mit 53,68 Sekunden, die schnellste bei den Damen war Nicole Laznicka mit 57,75 Sekunden.
Abstände zwischen den Generationen werden immer enger
Spannende Wettkämpfe gab es in den einzelnen Klassen und auch zwischen Jung und Alt. Für Thomas Riecken, den Leiter der TSV-Skiabteilung, steht fest: „Die Jugend rückt den Erwachsenen immer mehr auf die Pelle." Tatsächlich waren die Abstände zwischen den Generationen in nicht wenigen Fällen recht eng. Wenn man die besten Zeiten unter einer Minute als Maßstab nimmt, waren sowohl Ältere wie auch Jüngere dabei - die Jüngeren aber waren in der Überzahl.
Bei den Älteren fuhren in diesen Club der Alpin-Schnellsten außer Helena Müller, Sebastian Peters und Nicole Laznicka auch Vorjahressieger Andreas Hollwich (51,92), Sebastian Goslich (54,88), Tom Zenger (57,18), Thomas Thallmair (57,41) und Andreas Hauenstein (58,48). Bei den Jüngeren gehörten zu diesem Kreis außer Charlotte Götz und Corbinian Bernsdorf auch Luca Thallmair (51,46), Sandra Riecken (52,67), Severin Götz (53,82), Nepomuk Götz (54,76), Annalena Wagner (55,42), Caterina Holtmann (55,75), Maximilian Benkert (56,22), Lena Zenger (56,24) und Louis Werner (56,54).

Die Kinder der Familie Götz entscheiden die Familienwertung allein für sich

Spannend ist auch in jedem Jahr die Familienwertung. Da siegt die Familie Götz – und zwar auf eine ganz besondere, sehr seltene Weise: Die Eltern waren nicht dabei – die drei Kinder schafften es auch allein. Mit zusammen knapp 2,41 Minuten gewannen sie vor den Familien Thallmair (Luca, Thomas, Doris) und Holtmann (Caterina, Thomas, Alexandra). Noch eine einzige weitere Familie war in dieser Wertung nur mit ihren Kindern vertreten, nämlich die Familie Keltsch. Deren drei gewertete Mitglieder Sophia, Klara und Anna landeten zwar mit knapp 4,18 Minuten auf dem letzten Platz, aber die drei sind erst acht bis zwölf Jahre alt – ihre große Zeit dürfte erst noch bevorstehen.
Insgesamt hatten sich 72 Teilnehmer angemeldet, von denen 61 in die Wertung kamen. Bei früheren Vereinsmeisterschaften waren es schon viel mehr Teilnehmer gewesen, aber einige der Jugendtrainer waren am selben Tag in der Ausbildung, andere spielten Theater, oder Prüfungsvorbereitungen gingen vor. Alles in allem aber zeigte sich Abteilungsleiter Riecken zufrieden: „In der Spitze wurden sehr gute Leistungen gezeigt.“
Christof Rekus war ein verlässlicher und guter Freund
Bei der Siegerehrung wurde an einen herben Verlust erinnert, der die Skiabteilung des TSV Tutzing in diesem Winter überschattet: Ihr stellvertretender Leiter Christof Rekus ist im Januar im Alter von nur 56 Jahren gestorben. „Wir vermissen ihn sehr“, sagte TSV-Vorstandsmitglied Andreas Hollwich. Christof Rekus, der in Tutzing lange als Steuerberater tätig war, hat in der TSV-Skiabteilung über viele Jahre intensiv mitgearbeitet.
Besonders die Jugendarbeit und die Bindung der vielen Skitrainer aus der eigenen Jugend lagen ihm am Herzen. Nach vielen anderen ehrenamtlichen Tätigkeiten, unter anderem als langjähriger Kassenwart, war er erst im Herbst vergangenen Jahres zum stellvertretenden Abteilungsleiter gewählt worden.
„Wir haben einen sehr verlässlichen und guten Freund verloren“, sagte Abteilungsleiter Thomas Riecken. Eine weitere Leidenschaft von Christof Rekus galt dem Motorradfahren. Zwei Maschinen besaß er, und regelmäßig war er mit seiner Lebensgefährtin und Freunden auf Touren unterwegs.
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