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Signale für die Kommunalwahl

Ein Vergleich der Wahlergebnisse über Jahre zeigt in Tutzing Trends auf

Ein Vergleich der Tutzinger Ergebnisse bei der Europwahl mit denen bei den Landtags-, Bundestags- und Gemeinderatswahlen in den vergangenen Jahren zeigt Trends auf. Sie werden nicht nur von den jeweiligen Parteien und Gruppen wohl auch in Hinblick auf die Kommunalwahl im nächsten Jahr mit Interesse verfolgt und als Signale verstanden werden.

Besonders auffallend ist in Tutzing ebenso wie auf Bundes- und Landesebene der starke Aufwärtstrend der Grünen. Sie mussten zwar im Vergleich mit der Landtagswahl in Tutzing leichte Verluste hinnehmen (26,03 gegenüber damals 28,26 Prozent), haben aber deutlich besser abgeschnitten als im Bund (20,9 Prozent) und in Bayern (19,1 Prozent).

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Lokales im Hintergrund: Europa beherrscht zurzeit in den Schaukästen der Tutzinger Parteien und Gruppen das Geschehen

Die CSU, die in Tutzing bis 2008 über Jahrzehnte die Mehrheit im Gemeinderat hatte und auch den Bürgermeister stellte, brachte es in Tutzing wie bei der Bundestagswahl auf um die 38 Prozent und damit mehr als bei den Gemeinderats- und Landtagswahlen - da waren es weniger als 33 Prozent gewesen. Sie blieb aber unter ihrem gesamtbayerischen Ergebnis von 40,7 Prozent.

Die SPD konnte in Tutzing wieder leicht auf etwas mehr als 8 Prozent zulegen, nachdem sie sich bei der Gemeinderats- und der Landtagswahl mit wenig mehr als 6 Prozent begnügen musste. Damit bringen es die Sozialdemokraten aber in Tutzing nur auf wenig mehr als die Hälfte ihres ohnehin schwachen Bundesergebnisses (15,3 Prozent).

Die FDP, die in Tutzing bei der Bundestagswahl 17,35 Prozent geschafft hatte, musste seitdem kontinuierlich Einbußen hinnehmen. Sie ist bei der Europawahl mit nur noch 5,14 Prozent sogar unter ihren Stimmenanteil bei der Gemeinderatswahl 2014 (5,3 Prozent) zurückgefallen.

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Am Boden lag ein Plakat der Freien Wähler am Tag nach der Europawahl an der Tutzinger Kirchenwiese. Mit dem Wahlergebnis hatte das aber wohl nichts zu tun. © L.G.

Bei den Freien Wählern belegt der Vergleich vor allem ihre inzwischen erreichte Bedeutung auf lokaler Ebene. Als Tutzinger Größe haben sie - der frühere Parteilose Wählerblock (PWB) - sich mit heute fünf Gemeinderatsmandaten zur zweitstärksten Fraktion aufgeschwungen, mittlerweile nur noch zwei Mandate hinter der führenden CSU. Bei der Bürgermeisterwahl Anfang 2018 hat ihre siegreiche Kandidatin Marlene Greinwald 58,45 Prozent der Stimmen auf sich vereinigt. Bei der Gemeinderatswahl 2014 hatten die Freien Wähler 18,2 Prozent der Stimmen errungen, ansonsten gibt es bei ihren Wahlergebnissen recht starke Schwankungen - von 1,58 Prozent bei der Bundestagswahl über 9,56 Prozent bei der Landtagswahl bis zu 3,94 Prozent diesmal bei der Europawahl.

Die ödp konnte ähnlich wie überregional auch in Tutzing nicht mit dem Aufschwung der Grünen mithalten. Sie ist bei 3,93 Prozent gelandet und hat damit um Haaresbreite schlechter abgeschnitten als die Freien Wähler. Bei der Kommunalwahl 2014 hatte es die ödp in Tutzing auf 11,8 Prozent gebracht. Sie war damals stärker als die Grünen (7,6 Prozent), die inzwischen weit davon geeilt sind. Das hatte zweifellos viel mit dem damals siegreichen ödp-Bürgermeisterkandidaten Rudolf Krug zu tun, den auch die Freien Wähler unterstützten.

Tutzinger Wahlergebnisse im Vergleich über Jahre:
CSU in Tutzing über 37, Grüne bei 26 Prozent

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