Großer Auftrieb war am Donnerstag im Tonstudio des Musikproduzenten Leslie Mandoki in Tutzing. Zusammen mit zahlreichen international bekannten Künstlern bereitete der gebürtige Ungar einen Auftritt seiner Jazz-Rock-Gruppe „Mandoki Soulmates“ bei der Jazzwoche in Burggausen vor, der am Freitag stattfand. Ebenfalls mit dabei war die ukrainische Pop-Ikone Kamaliya, die wenige Tage nach Kriegsbeginn aus ihrer Heimat geflüchtet ist.
Der neue bayerische Kunstminister Markus Blume kam ebenfalls dazu und genoss ein spontanes Studiokonzert. Er sagte Unterstützung für eine Hilfsaktion zu. Ein Benefizkonzert soll am 24. April 2022 im Herkulessaal in der Münchner Residenz stattfinden.
„Ich fühle mit den Flüchtlingen aus der Ukraine, die versuchen, der Grausamkeit dieses erbarmungslosen Krieges zu entkommen,“ sagte Mandoki: „Deshalb lasst uns alle zusammenhelfen, indem wir weiter unser Bestes tun, um dem Frieden eine Chance zu geben.“
Der Freistaat Bayern hat ein Sonderstipendienprogramm für zwölf nach Deutschland geflüchtete ukrainische Künstlerinnen und Künstler aufgelegt, berichtete Blume. Nach seinen Angaben stellt die Staatsregierung zudem eine halbe Million Euro für Kunst- und Kulturprojekte mit Ukraine-Bezug zur Verfügung.
Tutzinger Musikrunde mit Randy Brecker, Mike Stern und Tony Carey
Der Auftritt am Freitag in Burghausen soll den Auftakt für zahlreiche Konzerte und eine Tournee der Mandoki Soulmates durch 18 deutsche Städte bilden. Zu den Künstlern, die in Burghausen und einen Tag zuvor bei der Tutzinger Musikrunde mit von der Partie waren, gehören der Jazz-Fusion-Trompeter Randy Brecker, der Gitarrist Mike Stern, Tony Carey, der früher in Tutzing gelebt hat, und Altsaxophonist Max Merseny aus Starnberg. Bei den Mandoki Soulmates wirkt auch der Saxophon-Virtuose Bill Evans mit. Er trat aber am Donnerstag, als die anderen in Tutzing probten, schon bei der Burghausener Jazzwoche auf. Die Mandoki Soulmates spielten am Freitag dort mit Kamaliya zwei ihrer Songs, „um ein Statement gegen dieses brutale Morden, gegen den Krieg und für die Menschlichkeit zu setzen“, wie Mandoki sagte. Auch ein ukrainisches Volkslied stimmten alle gemeinsam an und am Ende des Konzert John Lennons Hymne an die Menschlichkeit „Imagine“.
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