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Weltrekord-Versuch mit Tutzinger Biergarten

LaBrassBanda lässt die Seepromenade erbeben - Rund 800 begeisterte Besucher

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Die bisher größte Besucherschar hat LaBrassBanda dem Tutzinger Biergarten beschert

Da kam fast so etwas auf wie Woodstock-Stimmung am Sonntag in Tutzing. Mit mitreißender rockig-bayerischer Blasmusik hat die Band „LaBrassBanda“ die Seepromenade erbeben lassen und dem zu Pfingsten neu eröffneten „Tutzinger Biergarten“ die bisher größte Besucherschar beschert. Die Plätze an den Biertischen waren zwar schon Tage zuvor ausgebucht gewesen, obwohl das Konzert nur auf ausgewählten Kanälen angekündigt worden war. Doch Reservierungen erwiesen sich gar nicht als notwendig. Der Uferweg und nebendran der Bagnères-de-Bigorre-Park boten ausreichend Ausweichmöglichkeiten.

Da fanden sich immer mehr Menschen ein. Manche breiteten sich gemütlich auf der Wiese aus, andere erhaschten auf diese Weise sogar bessere Sicht auf die Musiker als manche Gäste in den hinteren Bereichen des Biergartens. Rund 800 Besucher dürften es schließlich insgesamt gewesen sein.

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Rundherum entwickelte sich so etwas wie Woodstock-Feeling
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Am Starnberger See singt sich's besonders gut: Stefan Dettl und seine Kollegen in action

Keine Zeit zum Chillen in Tutzing: Die nächsten Biergärten warten schon

Leadsänger Stefan Dettl und seine Kollegen gönnten ihrem Publikum zwar nur eine halbe Stunde Musik, aber sie waren gut drauf. Mit Tuba, Trompete, Posaune, Bass und Schlagzeug gaben die Burschen vom Chiemsee, wie immer in Lederhosen und barfuß, den Besuchern das Gefühl, nur für sie zu spielen, obwohl sie bei ihrer aktuellen „Biergarten Tour“ weit herumkommen.

In Tutzing konnten sie nicht allzu lang bleiben, obwohl ihnen das Feeling so nah am Wasser sichtlich gefiel. Denn mit ihrer Biergarten Tour wollen sie einen Weltrekord aufstellen: Auftritte in 27 Biergärten innerhalb von sieben Tagen. Da bleibt keine Zeit fürs Chillen am Starnberger See. Schon um 18 Uhr hätten sie ihren nächsten Auftritt in Utting gehabt, aber der wurde kurzfristig abgesagt. Um 20 Uhr mussten sie aber in der Ritterschwemme vom Schloss Kaltenberg sein. Jeweils vier Konzerte täglich führen sie in den nächsten Tagen quer durch Bayern, zum Beispiel nach Augsburg, Schwangau, Würzburg, Kempten, Nürnberg, Bamberg und Rothenburg ob der Tauber.

LaBrassBanda in Tutzing

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Jeden Dog, wann i in der Arbeit hock, schau i beim Fenster naus. S'Leben war so schee. "Danzn" von LaBrassBanda
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Zwischen Geschäft und Lebensfreude

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Sie wollen es beweisen: Biergarten passt gut zu Rockmusik - wenn sie bayerische Ursprünge hat

Die Midgardhaus-Wirte Alexander und Michael Urban verfolgten das Geschehen sichtlich zufrieden, ebenso wie Frank-Ulrich John. Der Geschäftsführer des Bayerischen Hotel- und Gaststättenverbands „Dehoga Bayern“, der nebenan in Garatshausen wohnt, war gleich Feuer und Flamme, als Stefan Dettl vor einiger Zeit mit der Idee für die Tour zu ihm kam.

Sie hat zwar auf der einen Seite durchaus geschäftlichen Charakter, denn sie ist eine Werbung fürs neue LaBrassBanda-Album „Danzn“ - und die Band musste in diesem Jahr viele Konzerte verschieben. Aber auf der anderen Seite soll sie beweisen, dass bayerische Lebenfreude auch in Zeiten von Corona möglich ist, und angesichts nach wie vor verbreiteter Zurückhaltung wieder Lust auf Biergarten und Musik machen - ein gemeinsames Interesse sozusagen der Band und des Verbands.

Die große Kooperation von Hotelverband, Ministerien, Automobilclub und Band

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Für die Tour hat sich der ADAC Südbayern ganz schön ins Zeug gelegt

Gemeinsam setzten Dettl, John und ihre Mitstreiter alle Hebel in Bewegung, suchten passende Biergärten aus, besprachen viele Details mit mehreren bayerischen Ministerien und schafften es schließlich, die Konzertreise durch Biergärten trotz aller Vorsicht wegen der Corona-Pandemie zu ermöglichen. Sogar den Automobilclub ADAC Südbayern haben sie als Partner gewonnen. Er war auch in Tutzing mit mehreren steuerbefreiten Oldtimern vertreten.

Mit der Einhaltung der Regeln war dann doch nicht alles ganz einfach. Trotz vieler Ermahnungen sowohl durch Stefan Dettl als auch durch Mitarbeiter eines Sicherheitsdienstes ging es im Biergarten und außerhalb vielfach recht eng zu. Die Sicherheitskräfte taten, was sie konnten. Sie gingen ständig durch die Reihen, baten die Besucher sehr höflich, Abstände zu beachten und Masken zu tragen. Doch das war fast ein Ding der Unmöglichkeit. Ein Sicherheitsmann schaffte es mühsam, in der Masse einen Weg für Passanten am Ufer entlang freizulegen, aber notgedrungen rückten die Besucher auf diese Weise näher zusammen. Gleich kam der nächste von der Security und forderte die Leute auf, wieder weiter auseinander zu gehen – und der zuvor frei gemachte Weg war wieder verschwunden.

Doch das alles war am Sonntagnachmittag nicht so wichtig. Hauptsache, LaBrassBanda war da. Und ein wenig wird Tutzing vielleicht Teil eines Weltrekords.

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Auf Corona-Regeln zur achten, war fast ein Ding der Unmöglichkeit
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Ein Sicherheitsmann sorgt für freien Durchgang - aber der ist kurz darauf wieder verschwunden © Rolf Wünsch / L.G.
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