Von Ferdinand Goslich

Heute Abend ökumenisches Konzert mit Pauke und Trompeten

Kirchenmusikvereins-Jubiläum in der Christuskirche

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Von den Mitgliedern gewählte Repräsentanten des Kirchenmusikvereins (von links): Ferdinand Goslich (1. Vorsitzender), Anahit Abgarjan (2. Vorsitzende) und Paul Roßnagl (Schatzmeister). © F. Goslich

Heuer wird der Kirchenmusikverein Tutzing (KMV) 25 Jahre alt. Um diesen Geburtstag gebührend zu feiern, findet heute, am Sonntag, 18. November, um 18 Uhr in der Christuskirche das Jubiläumskonzert statt. Nicht nur die Mitglieder, sondern alle Interessenten sind bei freiem Eintritt eingeladen.

Das Besondere ist, dass die Kirchenchöre beider Kirchen in einer gemeinsamen Veranstaltung auftreten. Schließlich hat sich der KMV die Aufgabe gestellt, die Musik in beiden Gotteshäusern zu fördern.

Eine gute Gelegenheit zu hören, wie Ökumene klingen kann. Auf dem Programm stehen u. a. Werke von Wolfgang Amadeus Mozart und Georg Philipp Telemann, festliche Stücke für zwei Trompeten, Pauke und Orgel sowie Sologesang von Anahit Abgarjan (Sopran). Der evangelische Kirchenchor „Herr Käthe“ unter der Leitung von Ulrich Graf von Brühl-Störlein wird begleitet vom Blockflöten-Ensemble der Musikschule Tutzing. Helene von Rechenberg dirigiert den Kirchenchor St. Joseph und ein Streicher-Ensemble. Die beiden Ensembles werden abwechselnd auftreten und ein paar Mal auch in einem großen Chor gemeinsam singen.

Größere musikalische Ziele

Zur Geburt des KMV kam es, als Anfang der 90er Jahre etwa 60 Chorsänger und 20 Orchestermitglieder von
St. Joseph mit ihrem Kirchenmusiker und Dirigenten Franz Reißner erfolgreiche Arbeit leisteten. Man verfolgte größere musikalische Ziele, und Reißner betrieb eine fruchtbare Zusammenarbeit mit dem Salzburger Domchor. Im Zusammenwirken mit anderen Persönlichkeiten am Ort sollte ein „Chor- und Orchesterverein“ ins Leben gerufen werden, wie es ihn laut Tutzinger Chronik von 1922 schon einmal gegeben hatte.

Schließlich fand am 19. Juli 1993 die Gründungsversammlung statt - mit den Teilnehmern Gisela Aigner, Waltraud Fuchs, Irmgard und Dr. Alfred Leclaire, Dr. Hans J. Fonk, Oskar Lotz, Dr. Thomas von Mitschke-Collande, Franz Reißner, Johannes Ritzkowsky, Werner Voglsamer, Klaus Zistl und Prof. Dr.-Ing. Wilhelm Wöllisch.

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Alfred Leclaire war am längsten Vorsitzender

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Auch sie gehören dem KMV-Vorstand an: Dorothee Weiß-Kempe (Beisitzerin) und Wolfgang Walther (Schriftführer). © F. Goslich

Man wählte den moderner klingenden, aber auch langen Namen „Verein zur Förderung der Kirchenmusik in Tutzing e. V.“. Festgelegt wurden schon gleich die Kurzformen „Kirchenmusikverein“ bzw. „KMV“ und die Maßgabe, dass der Verein ökumenisch ausgerichtet sei, also beide Kirchengemeinden unterstützen solle.

Am Anfang wurden Wilhelm Wöllisch zum 1. Vorsitzenden und Irmgard Leclaire zur 2. Vorsitzenden gewählt. Schatzmeister wurde Werner Voglsamer, der das Amt 20 Jahre ausübte. Fünf Jahre später übernahm Dr. Alfred Leclaire den KMV-Vorsitz, den er bisher am längsten, nämlich 15 Jahre lang, inne hatte. Der Einzige, der die gesamten 25 Jahre lang fest zur KMV-Mannschaft zählt, ist Oskar Lotz. Er war und ist als einer der beiden Kassenprüfer tätig.

Zahlreiche Werke der Klassik zählen zu den Höhepunkten der Kirchenmusik. So waren in Tutzing schon bedeutende Publikumsmagneten wie der „Messias“ von Händel, „Elias“ von Mendelssohn Bartholdy, das „Te Deum“ von Charpentier, „Ein deutsches Requiem“ von Brahms oder das „Weihnachtsoratorium“ von Bach zu hören. Die hohe Qualität, durch die die Musikinteressenten am Ort verwöhnt sind, lassen sich die veranstaltenden Kirchen natürlich etwas kosten.

Grenzen des Budgets

Doch wenn es um das Engagement professioneller Solosänger und Berufsmusiker im Orchester geht, stoßen sie schnell an die Grenzen ihrer Budgets. Da springt der Kirchenmusikverein in die Bresche und gibt Zuschüsse.

Die Jahresbeiträge der etwa 100 KMV-Mitglieder sowie Spenden verhelfen den beiden Pfarreien dazu, den musikalischen Ansprüchen der Zuhörer noch mehr entgegenzukommen. Mit Eintrittspreisen allein sind die Kosten von Musik in den Kirchen nicht zu decken, denn ein Teil des Etats wird bereits für einen Hauptzweck der Musik verwendet: die Gestaltung der Gottesdienste.

Mehr Geld für hohes musikalisches Niveau

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Der neue Flyer des Vereins soll für Mitglieder werben

Das nächste große Projekt in St. Joseph wird der zweite Teil des „Weihnachtsoratoriums“ von Johann Sebastian Bach mit den Kantaten 4 bis 6 sein. Dieses Konzert findet am 13. Januar 2019 um 18 Uhr statt. In der Christuskirche werden allein aus räumlichen Gründen in erster Linie kammermusikalische Konzerte durchgeführt, die ebenfalls, um hohe Qualität zu bieten, teuer bezahlt werden müssen. Um all das zu ermöglichen, hat der Kirchenmusikverein im Laufe der Jahre schon eine stattliche Summe investiert, was er den Jahresbeiträgen seiner Mitglieder und Spendern zu verdanken hat.

Damit alles seine Ordnung hat, wird der Jahresabschluss des Vereins jeweils von zwei Kassenprüfern kontrolliert. Um die Gemeinnützigkeit des KMV zu gewährleisten, wird die Rechnungslegung einschließlich der Protokolle der Vorstandssitzung und der Jahresmitglieder-
versammlung im Abstand von drei Jahren durch das Finanzamt überprüft.

Die Vorstandschaft der laufenden Periode besteht aus Ferdinand Goslich (1. Vorsitzender), Anahit Abgarjan (2. Vorsitzende), Paul Roßnagl (Schatzmeister), Wolfgang Walther (Schriftführer) und Dorothee Weiß-Kempe (Beisitzerin). Zusammen mit dem Grafiker Bernd Bönsch hat dieses Gremium in den vergangenen Monaten den neuen KMV-Flyer entworfen, der jetzt in beiden Kirchen ausliegt.

Die Vorstandschaft würde sich über weitere Freunde der Kirchenmusik freuen. Der einfachste Weg dazu führt zu diesem KMV-Prospekt – mit der Unterschrift für eine Mitgliedschaft oder eine Spende.

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