Zum Finale der diesjährigen Tutzinger Brahmstage war die St. Josephskirche in vielerlei Hinsicht ein großes Haus: 130 Musiker und Musikerinnen verwandelten das vollbesetzte, ausverkaufte Gotteshaus in einen unvergleichlichen Konzertsaal für ganz große Emotionen und Musik, die unter die Haut geht.
Zwei außergewöhnliche Chorwerke von Johannes Brahms und Antonin Dvorák, die verbunden sind durch das zutiefst menschliche Thema des Leidens und der Trauer, aber auch die Suche nach Trost und spiritueller Hoffnung. Themen, die in der heutigen Zeit ebenso aktuell sind wie in den Zeiten ihrer Entstehung. Die Werke sind tief emotional und reflektieren menschliche Erfahrungen von Schmerz, Glauben und Trost.
Zwei große Chöre - die Chorgemeinschaft Pöcking und der Ars Musica Chor Ottobrunn unter der Leitung ihres Dirigenten Professor Norbert Groh - bewiesen eindrucksvoll ihr herausragendes Können mit einer präzisen Einstudierung beider Werke. Kaum zu glauben, dass hier überwiegend Semiprofis gesungen haben.
Die lange Zusammenarbeit mit Norbert Groh, in Pöcking 30 Jahre und in Ottobrunn 25 Jahre, hat beide Chöre zu Höchstleistungen motiviert. Die intensive Vorbereitung auf diesen Abend hat sich ausgezahlt und wurde von einem interessierten und aufmerksamen Publikum belohnt. Fast kein störendes Geräusch während des Konzerts und begeisterter Applaus am Schluss.
„Zwei wunderbare Wochen mit emotional mitreißenden Konzerten"
Zum Erfolg hat maßgeblich das 2006 gegründete Kammerorchester Stringendo der Konzertmeisterin Esther Schöpf beigetragen, das regelmäßig mit den beiden Chören musiziert und bereits besondere musikalische Erlebnisse mit großen Werken der Klassiker wie auch moderner Komponisten feiern konnte. An diesem Abend saß Beate Palier statt der erkrankten Frau Schöpf am ersten Pult.
Der dritte Erfolgsbaustein beim „Stabat Mater“ waren die überragenden Solistenstimmen. Virginia Ferentschik (Sopran), Maria van Hoof (Mezzosopran, kurzfristig eingesprungen für die erkrankte Astrid Lychou), Moon Yung Oh (Tenor) und Korbinian Schlag (Bass). Sie wurden den herausgehobenen Passagen bestens gerecht und interpretierten die Soli eindringlich. Die Besucher erlebten eine Sternstunde der Brahmstage und bedankten sich mit langanhaltendem, tosendem Applaus und stehenden Ovationen.
Auch insgesamt waren die diesjährigen Brahmstage, die mit dem Chorkonzert zu Ende gingen, ein großer Erfolg mit sehr gut besuchten bis ausverkauften Veranstaltungen und einem begeisterten Publikum. „Zwei wunderbare Wochen mit so emotional mitreißenden und begeisternden Konzerten liegen hinter uns“, hob Andreas Dessauer, 1. Vorsitzender des veranstaltenden Freundeskreis Tutzinger Brahmstage hervor. Er bedankte sich damit auch bei seinem Team für die vielen Stunden ehrenamtlicher und konstruktiver Zusammenarbeit: „Dieses Team hat das Musikfestival zu dem gemacht, was es ist und wie es gesehen wird.“

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