Kultur
19.10.2025
Von Ferdinand Goslich

„Brahms und die Jubilare“

Unter diesem Motto spielt das Auner Quartett aus Wien heute ein Programm mit starken Kontrasten

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Abwechslungsreich und ein wenig augenzwinkernd präsentiert das renommierte Auner Quartett aus Wien bei den Tutzinger Brahmstagen am Sonntag ein kontrastreiches Programm © Freundeskreis Tutzinger Brahmstage

Das dritte Konzert der Tutzinger Brahmstage heute, am Sonntag, 19. Oktober, ist durch Gegensätze geprägt. Um 18 Uhr tritt dabei das Auner Quartett aus Wien auf, ein renommiertes Ensemble, das schon in Ländern wie Brasilien, Mexiko oder Südafrika zu Gast war.

Im Festsaal der Evangelischen Akademie lautet das Motto „Brahms und die Jubilare“. Der eine ist der Wiener Walzerkönig Johann Strauss (1825-1899), dessen 200. Geburtstag heuer groß in Österreich gefeiert wird (sechs Tage nach diesem Konzert, am 25. Oktober, ist sein Wiegenfest). Dagegen „erst“ 150 Jahre alt geworden wäre Maurice Ravel (1875-1937) heuer am 7. März.

Schon durch die Konstellation dieser musikalischen Antipoden ist ein abwechslungsreiches, man kann schon sagen augenzwinkerndes Programm entstanden. So erzeugt das Auner Quartett mit Daniel Auner (Violine), Cristian Ruscior (Violine), Gabriel Squizzato (Viola) und Konstantin Zelenin (Cello) starke Kontraste.

Tiefschürfende Passagen, exotisch wirkende Harmonien und swingender Rhythmus

Johann Strauss‘ Frühlingsstimmen-Walzer op. 410, der normalerweise vom Orchester gespielt wird, ist so etwas wie ein Klassik-Hit und sorgt für die heitere Stimmung. Das Streichquartett F-Dur op. 35 von Maurice Ravel, ein impressionistisches Meisterwerk, besticht dagegen durch tiefschürfende Passagen, enthält aber auch exotisch wirkende Harmonien und swingenden Rhythmus. Im Unterschied dazu folgt wieder ein fröhliches Stück, die Polka Mazur „Brennende Liebe“ op. 129 von Josef Strauss, dem zwei Jahre jüngeren Bruder von Johann.

Zur Abrundung widmet sich das Auner Quartett erneut dem ernsten Teil des Abends. Die Musiker, die von einer Fachkommission des österreichischen Außenministeriums zum Kulturbotschafter Österreichs ernannt worden sind, spielen das tiefgründige Streichquarett c-Moll op. 51,1 von Johannes Brahms. Was seine Satztechnik betraf, rang Brahms mit sich selbst: „Es ist nicht schwer zu komponieren, aber es ist fabelhaft schwer, die überflüssigen Noten unter den Tisch fallen zu lassen“, schrieb er an seinen Freund Theodor Billroth.

Karten zu 35 und 45 Euro sowie 10 Euro für Schüler und Studenten unter events.fairetickets.de oder in der Buchhandlung Held, Hauptstr. 70, 82327 Tutzing, Tel. 08158 8388.

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