Kultur
6.11.2022
Von Ferdinand Goslich

Klimawandel - wie ihm die Musik naherückt

Das Duo Fantasia widmet sich heute im Münchner Gasteig HP8 dem Thema Wasser

Die Musiker Julia Ito (Klavier) und Utum Yang (Flöte) sind schon oft in Tutzing aufgetreten. Jedesmal waren die Besucher von der spieltechnischen Qualität und der bravourösen Performance des Duos Fantasia nicht nur überzeugt, sondern regelrecht begeistert. Heute, am Sonntag, 6. November, um 17.30 Uhr sind die Japanerin und ihr koreanischer Ehemann nun in München zu hören. Im Kleinen Konzertsaal des Gasteigs HP8 in Sendling, Hans-Preißinger-Str. 8, spielen sie ein Programm zum Thema Klimawandel. Und dabei geht’s speziell um Wasser. Julia Ito hat dazu ein Stück komponiert, das den Namen „Klima Wandel“ trägt.

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Utum Yang und seine Frau Julia Ito geben am Sonntag ein Konzert in München. © Foto: CN Studio

Die einzelnen Teile heißen Kontaminiertes Wasser, Der große Regen – versinkende Stadt, Arche und Unendliches Meer. Ausgezeichnet zur Programmfolge passt natürlich die Suite Nr. 1 der „Wassermusik“ von Georg Friedrich Händel. 1717 wurde für den englischen König Georg I. auf der Themse eine Lustfahrt mit Booten veranstaltet, an der auch der Komponist als Ehrengast teilnahm. Dabei wurde von Musikern, die auf mehreren Begleitbooten unterwegs waren, Händels Wassermusik gespielt, von der der Monarch völlig begeistert war.

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Japanisches Flötenstück über Kraniche

In ein schwankendes Schiff versetzt fühlen kann man sich in der Barcarolle op. 60 von Frédéric Chopin. Vielleicht umkreist dieses Schiff auch „Die glückliche Insel“ („L’isle joyeuse“), bei der Julia Ito den impressionistischen Klängen von Claude Debussy ihre Reverenz erweist. Ganz außergewöhnliche japanische Musik lässt Utum Yang mit „Tsuru no Sugomori“ einfließen, einer uralten archaischen Weise, die der Flötist für seinen Zweck arrangiert hat. Die „Nistenden Kraniche“, um die es geht, kann man sich gut vorstellen, wie sie im Wasser stehen und nach Nahrung picken, um die Jungen im Nest zu versorgen.

„Mein Hut, der hat drei Ecken“

Als Kontrapunkt gegen ungeheure Plastikmassen in den Meeren setzt das Duo Fantasia einen charmanten weiblichen Wassergeist, den Carl Reinecke in seiner Undine-Sonate zum Leben erweckt. Zum Finale spielen Ito und Yang den mitreißenden „Karneval von Venedig“ von Giulio Briccialdi, den sofort jeder erkennt. Denn sein Thema lautet „Mein Hut, der hat drei Ecken“.

Karten zu 25 Euro gibt es im Vorverkauf bei München Ticket. Schüler und Studenten zahlen 15 €.

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