Bei der Neuplanung des „Andechser Hofs“ scheint doch noch nicht alles so klar zu sein, wie es zunächst den Anschein hatte. Zwei Mal stand der betreffende Bebauungsplan im Monat April bereits auf Tagesordnungen - und beide Male kam es dann doch nicht zur konkreten Behandlung. Im Gemeinderat, wo das zunächst der Fall war, wirkte dies noch nachvollziehbar: Dort wurde die Angelegenheit kurz und bündig an den Bau- und Ortsplanungsausschuss übertragen. Doch als sich dieser schon in der darauffolgenden Woche mit der Neugestaltung befassen sollte, wurde das Thema vertagt.
Diese Vorgehensweise deutet auf kurzfristig aufgetauchten neuen Diskussionsbedarf hin. Bürgermeisterin Marlene Greinwald hat in der Sitzung des Bauausschusses von einer Vorbesprechung mit dem Bauwerber und dem Stadtplaner berichtet, den der Bauausschuss bereits im Februar mit der Bearbeitung des Bebauungsplanverfahrens beauftragt hatte. Dabei erwähnte die Rathauschefin, dass der Stadtplaner nun die Punkte, um die es dabei ging, erst einmal einarbeiten müsse.
In zwei Sitzungen war der Entwurf des Stadtplaners zunächst sehr gut angekommen
Zunächst hatte es viel Zustimmung für den neuen Entwurf gegeben. Stadtplaner Prof. Florian Burgstaller hatte ihn im Januar und im Februar dieses Jahres erst im Bauausschuss und dann im Gemeinderat vorgestellt. In diesen Sitzungen war er bei den Gemeinderäten ausgesprochen gut angekommen.
Nach diesem Entwurf ist der Abbruch der Altgebäude vorgesehen. An der Stelle des Hauptgebäudes soll ein Neubau entstehen, der so ähnlich ausschauen soll wie der Altbau. Der Seitenflügel, in dem sich bisher der Saal befindet, soll etwas weiter westlich, also abgerückt von der Hauptstraße, neu errichtet werden, so dass im vorderen Grundstücksbereich an der Straße Platz für einen Biergarten frei wird.
Das Erdgeschoss des Neubaus an der Hauptstraße soll nach dem Entwurf als Gaststätte dienen, ansonsten sind Nutzungen als Wohnungen für Mitarbeiter und Feriengäste, für Gewerbe und Praxisräume vorgesehen. Ein Saal wie bisher ist zwar nicht vorgesehen, doch bei Veranstaltungen sollen bis 130 oder 140 Menschen Platz finden können. Ein weiteres Bauwerk ist nach dem Entwurf im hinteren Bereich des Areals, an der Schmiedgasse, geplant. Auch dort steht schon bisher ein Bauwerk.
Hintergrund der Änderungswünsche bisher öffentlich nicht bekannt
Was es nun mit offenbar zur Debatte stehenden Änderungen auf sich hat, darüber hat Bürgermeisterin Greinwald in der Bauausschuss-Sitzung keine konkreten Angaben gemacht. Öffentlich ist auch nicht bekannt, von welcher Seite neue Forderungen vorgebracht worden sind.
Als der Entwurf im Januar und im Februar viel Beifall fand, ist allerdings bereits nachdrücklich vor allzu teuren Änderungswünschen gewarnt worden. So hat die Rathauschefin in der Bauausschuss-Sitzung deutlich gesagt: „Es kann nur funktionieren, wenn es wirtschaftlich ist.“ Anlass für diese Bemerkung waren unter anderem zuvor geäußerte Forderungen nach Hotelzimmern gewesen.
Mit ihrem Hinweis auf die finanziellen Anforderungen des Projekts war die Bürgermeisterin nicht allein. Auch mehrere Gemeinderäte mahnten, auf die Bezahlbarkeit des Vorhabens zu achten und seine Realisierung nicht durch weitere Wünsche zu gefährden.
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