Von Lorenz Goslich

Tutzinger CSU will mit Piesch oder Schotter wieder nach oben

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Für wen die Rathaus-Pforte wohl bald offen steht? © L.G.

Claus Piesch und Florian Schotter wollen Bürgermeisterkandidaten der Tutzinger CSU werden. Endgültig fällt die Entscheidung auf einer Mitgliederversammlung am 23. Oktober.

In Kreisen der Tutzinger CSU wurde gegenüber vorOrt.news nicht ausgeschlossen, dass sich bis dahin noch weitere Interessenten für den Chefsessel im Rathaus bei der CSU melden. Derzeit ist bei der Partei aber offenbar kein weiterer Bewerber im Spiel, nachdem zuvor auch über andere Namen spekuliert worden war. Claus Piesch ist beruflich Soldat, Florian Schotter Polizist.

Seit 2008 kein erster Bürgermeister mehr von der CSU

Die CSU hat in Tutzing über Jahrzehnte den Bürgermeister gestellt. 26 Jahre, von 1970 bis 1996, hatte Dr. Alfred Leclaire dieses Amt inne, anschließend war zwölf Jahre lang, von 1996 bis 2008, Peter Lederer für die Geschicke der Gemeinde verantwortlich.

Seitdem kam kein erster Bürgermeister mehr von der CSU. Dr. Stephan Wanner, von 2008 bis 2014 Rathauschef, war zwar 2002 für die CSU in den Gemeinderat gewählt worden, hatte die Partei aber im Laufe dieser Amtsperiode verlassen und die Bürgermeisterwahl praktisch als Einzelkämpfer gewonnen. 2014 kam Wanner dann nicht mal mehr in die Stichwahl, die der ÖDP-Kandidat Rudolf Krug gegen die CSU-Bewerberin Stefanie von Winning gewann.

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Elisabeth Dörrenberg hat sich herausgehalten

Elisabeth Dörrenberg (CSU), die zweite und zur Zeit - nach Rudolf Krugs Tod im August - amtierende Bürgermeisterin, war eine Zeitlang als denkbare ehrenamtliche Bürgermeisterin bis zum Ende der laufenden Amtsperiode im Jahr 2020 im Gespräch. Der Gemeinderat hat sich aber entgegen einem entsprechenden CSU-Vorschlag dafür ausgesprochen, es bei einem hauptamtlichen Bürgermeister zu belassen.

Damit kommt Elisabeth Dörrenberg für dieses Amt aus Altersgründen nicht in Frage. Sie hatte ihr Interesse an einer ehrenamtlichen Bürgermeisterkandidatur im Zuge dieser Diskussion kurz vor der entscheidenden Gemeinderatssitzung bereits zurückgezogen. Aus der aktuellen Kandidatensuche bei der CSU hat sie sich herausgehalten. Gegenüber vorOrt.news sagte sie: „Ich war in letzter Zeit bei keiner CSU-Vorstandssitzung.“

Freie Wähler und Grüne nicht mehr in einem Boot wie 2014

Ob die CSU es nun schafft, nach zehn Jahren die Rathausspitze in Tutzing zurück zu erobern, ist ein in der Gemeinde viel diskutiertes Thema. Es dürfte spannend werden, denn für Konkurrenz ist bereits gesorgt. Für die Freien Wähler will die dritte Bürgermeisterin Marlene Greinwald kandidieren, für die Grünen will Bernd Pfitzner antreten. Weder die Freien Wähler noch die Grünen haben bisher jemals in Tutzing einen ersten Bürgermeister gestellt.

Allerdings haben sowohl die Freien Wähler als auch die Grünen 2014 den damaligen ÖDP-Bewerber Rudolf Krug unterstützt. Diese Konstellation hat letztlich seine Wahl beflügelt.

Insofern sieht es heute anders aus: Weil Freie Wähler und Grüne jeweils mit eigenen Kandidaten antreten, wird es eine solche Stimmenbündelung wie damals diesmal nicht geben. Manche rechnen zudem damit, dass noch mehr Bewerber auftauchen werden. Letztlich, so wird spekuliert, könnten es fünf oder sechs Kandidaten werden.

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Lorenz Goslich

Wirtschafts- und Lokaljournalist, Diplom-Kaufmann, Dr. oec. publ. Schreibt für diverse Medien und liebt seinen Heimatort Tutzing.

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