Kommentar
19.7.2022
Von Hans Dieter Dr. Schröck

Wo Tutzing nicht rollt

Radlverbot zwischen Nordbad und Parkplatz Garatshausen

Radverbot-Schr-ck--2-.jpg
Da rollt Tutzing nicht: Vom Nordbad an ist das Radfahren bis Garatshausen verboten

„Tutzing rollt“: Unter diesem Motto stand das Finale der Tutzinger Klimatage am Sonntag. Ein Aufruf an alle nicht motorisierten Verkehrsteilnehmer, so wie es bei vielen „Critical-mass“-Rundfahrten der Fall ist. Aber Tutzing rollt keineswegs überall. Am Seeufer werden Radler ganz im Gegenteil in manchen Bereichen regelrecht ausgesperrt.

So zwischen dem Nordbad und dem Parkplatz beim Freibad Garatshausen: Um zu diesen Badeplätzen zu kommen, muss man das Rad schieben. An anderen Stellen sind solche Vorschriften oder gar Radlverbote zweifellos sinnvoll, so beispielsweise auf dem Weg, der am Spielplatz auf der Brahmspromenade vorbei führt. Aber wieso zwischen Nordbad und Freibad? Unter der Woche in der Früh ist man dort auf dem Weg meist allein.

Doch das ändert überhaupt nichts daran: Da gibt es nichts zu rollen. Und das, während zurzeit die Hauptstraße oberhalb für Radfahrer praktisch unbefahrbar ist. Da helfen Aufrufe zu Critical-mass-Touren wenig, wenn die Obrigkeit es anders will.

Ganz offensichtlich muss noch viel Überzeugungsarbeit geleistet werden, wenn Tutzing wirklich immer mehr unmotorisiert rollen soll.

Anzeige
April-2025.png
ID: 5036
Über den Autor

Kommentar hinzufügen

Anmelden , um einen Kommentar zu hinterlassen.

Kommentare

Nun. Es gibt auch Straßen, die nachts kaum oder gar nicht von Autos befahren werden - und wo dennoch eine Ampel den Verkehr regelt. Da könnte ich doch auch einfach bei Rot fahren, ist ja nichts los. Seltsame Einstellung, die hier von manchen Radlern gepflegt wird. Warum sehen sich viele nicht als Verkehrsteilnehmer, für die auch Regeln gelten? Diese Haltung steigt mit der Zahl der Radler - keine gute Entwicklung. Dazu kommt, dass ein Großteil der „Fahrräder“ inzwischen motorisiert ist - und sie damit auch als Kleinkrafträder bezeichnet und behandelt werden müssten.
(Bearbeitet)
…ich bin soweit es die Zeit zulässt fast jeden Tag an der Stelle - etwas enger ist es eben ab den Toiletten bis zu den Bootshäusern - aber wenn beide „Parteien“ ein wenig Rücksicht nehmen - funktioniert das auch - bis auf Sonn und Feiertage evtl - E-Bikes sind eher aufgefallen, da die Geschwindigkeiten in diesem Bereich meist nicht angepasst und angebracht sind…danach sind die Wege breit genug - allerdings sollten Fußgänger „Vorrang“ haben - das ist klar
(Bearbeitet)
Gerade morgens und unter der Woche sind da extreme Raser unterwegs. Sie haben ja dann freie Bahn. Ich geh fast jeden Morgen so zwischen 7:00 und 8:00 Uhr die Brahms entlang bis zum Freibad und erlebe das immer wieder. Bin auch schon angefahren worden und immer wieder fast. Es gibt auch ein paar Spezialisten, die jeden Tag so schnell es irgenwie geht am See entlang radeln. Auch ganze Pulks von Schülern kommen einem sehr schnell entgegen. In letzter Zeit auch verstärkt Lastenräder mit Kindern vorne in der Knautschzone.

Es gibt dort einige Engstellen, die man als Radler wirklich langsam befahren sollte. Man kann aber darauf warten, dass irgendwann ein richtiger Unfall passiert. Ich radel selber sehr viel und muss mich immer wieder über den Mut der Kollegen wundern, wie sie da durchbrettern.
(Bearbeitet)
Meines Wissens gibt es im fraglichen Abschnitt 2 besonders unübersichtliche Engstellen: eine ca. 100 m nördlich des Nordbades und eine weitere ca. 200 m südlich des Freibades.
Wenn dort unaufmerksame Fußgänger/Jogger (zu Mehreren nebeneinander, ins Gespräch vertieft oder mit Knopf im Ohr vom Handy abgelenkt) auf viel zu rasant dahin rollende Radler treffen, sind Aufreger-Szenen unvermeidlich. Aber es sind dort eben auch häufig ältere Mitbürger und Familien mit Kinderwagen & kleinen Kindern unterwegs.
In den Morgenstunden unter der Woche gewiss selten; an anderen Tagen zu anderen Zeiten dafür umso eher.

Aber grundsätzlich nichts, was mit beidseitiger Rücksichtnahme und mehr Aufmerksamkeit aufs eigene Tun nicht auch ohne Verbote geregelt werden könnte!
Apropos:
Gerade an Engstellen benötigt ein Radfahrer, der sein Rad schiebt, erheblich mehr Raum, als wenn er drauf sitzen bliebe; sofern man das Gleichgewicht auch bei Schritttempo (oder gar im Stand) sicher halten kann.
(Bearbeitet)