
Mitten in Tutzing gibt es auf einmal ganz andere Perspektiven. Der Blick auf den früheren Tengelmann-Markt, der vorübergehend auch ein Edeka-Markt war, hat sich zum Beispiel von der Marienstraße aus recht deutlich verändert. Das langgezogene Gebäude an der Hauptstraße ist nun komplett verschwunden.
Sein Abbruch hat schon seit einiger Zeit Fortschritte gemacht, aber diese Arbeiten vollzogen sich vor allem im hinteren Bereich. In dieser Woche ist auch der vordere Teil, zur Hauptstraße hin, entfernt worden.
Damit ist eine sehr lange Ära des Tutzinger Geschäftslebens endgültig beendet. Die Familie Müller hat ihr bekanntes Fachgeschäft „Kohlen-Müller“ im südlichen Teil des Gebäudes Ende April dieses Jahres stillgelegt. Der frühere Tengelmann-Markt daneben, über Jahrzehnte Anlaufpunkt im Ort, war noch für ein paar Jahre ein Edeka-Markt, nachdem Edeka die Kette Kaiser’s Tengelmann übernommen hatte, doch schon Mitte 2020 hat das Unternehmen diese Filiale aufgegeben.
Leer bleiben soll das Grundstück nicht lange. Die Pläne für einen Neubau mit Geschäftsräumen unten und Wohnungen oben stehen schon seit einiger Zeit fest. Allerdings ist ein Bebauungsplanverfahren für dieses Gebiet noch nicht abgeschlossen - erst nach seiner Fertigstellung wird es wohl die Genehmigung geben.
Parallelität zweiter Tutzinger Projekte: Straßensanierung und Ex-Edeka-Nachfolgebau
Der Neubau soll nicht mehr, wie der soeben abgebrochene Vorgänger, direkt an der Straße stehen, sondern ein paar Meter zurückgesetzt von ihr errichtet werden, allerdings mit zwei bis zur Straße reichenden "Kopfbauten" links und rechts. Damit kann in diesem Bereich eine kleine Aufweitung entstehen. Gegenüber, wo die Marienstraße in die Hauptstraße mündet, ist im Zuge der Straßensanierung ebenfalls eine Neugestaltung vorgesehen: Ein so genannter „Shared-Space“-Bereich soll ein Miteinander aller Verkehrsteilnehmer - Autofahrer, Radfahrer, Fußgänger und anderer – in einer angenehmen Atmosphäre ermöglichen.
Zusammen mit der neuen öffentlichen Fläche vor dem Edeka-Nachfolgebau soll damit im Tutzinger Zentrum so etwas wie ein Platzcharakter entstehen, den es bisher mitten im Ort nicht gab. Im zweiten Quartal nächsten Jahres könnte nach dem aktuellen Stand der Dinge Baubeginn für den Neubau sein. Kurz darauf soll nach den jüngsten Angaben auch die Straßensanierung im Ortszentrum starten. Die Parallelität beider Projekte sei eine große Herausforderung, sagt Felix Wittmann, Geschäftsführer der Starnberger Imeno GmbH, die den Neubau plant.
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