
Die Gemeinde Tutzing plant nach dem Jugendbeirat nun auch die Einrichtung eines Seniorenbeirats. Der Start ist für den Herbst 2025 vorgesehen. Eine Informationsveranstaltung findet am kommenden Montag, 23. Juni 2025 um 17 Uhr im Roncallihaus statt.
Die Bestellung der Mitglieder durch den Gemeinderat ist für Dienstag, 29. Juli 2025 angesetzt. Interessierte Bürgerinnen und Bürger können sich bis dahin schriftlich (Gemeinde Tutzing, Kirchenstraße 9, 82327 Tutzing) oder per E-Mail (senioren@tutzing.de) bei der Gemeinde bewerben.
Ein Sprachrohr für ältere Generationen
Der Seniorenbeirat soll künftig als unabhängiges, ehrenamtliches Gremium die Interessen älterer Menschen vertreten. Dabei geht es unter anderem um Themen wie barrierefreie Gestaltung des öffentlichen Raums, altersgerechtes Wohnen, Gesundheitsversorgung und soziale Teilhabe. Die Mitglieder des Beirats bringen die Anliegen der Seniorinnen und Senioren aktiv in die kommunale Politik ein und tragen so zur Weiterentwicklung der Gemeinde bei – partei- und konfessionsunabhängig sowie offen für alle.

Erfahrung zählt – Engagement stärkt die Gemeinde
Wie die Seniorenreferentin Caroline Krug berichtet, gibt es bereits in mehreren Kommunen des Landkreises Starnberg entsprechende Beiräte. Auch in Tutzing soll dieses Modell nun umgesetzt werden, um die spezifischen Bedürfnisse der älteren Bevölkerung – immerhin rund 42 Prozent der Tutzinger Bürgerinnen und Bürger sind über 56 Jahre alt – gezielt zu berücksichtigen. Der Beirat bietet damit eine wichtige Plattform für Mitwirkung, Austausch und Engagement.
Jetzt mitmachen und mitgestalten!
Die Gemeinde lädt alle interessierten Seniorinnen und Senioren herzlich ein, sich über die Arbeit des Beirats zu informieren und aktiv daran mitzuwirken. Die Informationsveranstaltung am 23. Juni bietet Gelegenheit, Fragen zu stellen, Hintergründe zu erfahren und sich mit anderen Interessierten auszutauschen.
Wer die Zukunft Tutzings mitgestalten und die Stimme der älteren Generation stärken möchte, ist herzlich eingeladen, sich zu bewerben – ob als Mitglied oder unterstützend im Umfeld des Beirats.
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Der Tutzinger Gemeinderat, der von seiner Altersstruktur her bereits einem Seniorenbeirat gleicht, hat mit diesem Beschluss die ohnehin schwache Position von Familien mit Kindern und Jugendlichen weiter geschwächt. Dieser Vorgang offenbart eine problematische Machtkonzentration und eine bemerkenswerte Blindheit gegenüber den Bedürfnissen derjenigen Bevölkerungsgruppen, die heute zu strukturell benachteiligten Minderheiten geworden sind.
Das Fundament der Demokratie beruht neben freien Wahlen auf dem Schutz von Minderheiten. Der Jugendbeirat sollte der politisch unterrepräsentierten Gruppe der Jugendlichen wenigstens einen Hauch von Partizipation ermöglichen. Dass nun parallel ein Seniorenbeirat eingerichtet wird, verwässert diese ohnehin begrenzte Stimme der jungen Generation und negiert die politische Tragweite dieses Ungleichgewichts.
Als Senior muss ich feststellen: Nicht alle aus meiner Generation teilen diese Haltung. Viele von uns erkennen, dass eine funktionierende Demokratie alle Generationen angemessen repräsentieren muss – nicht nur diejenigen, die bereits über die größte politische und wirtschaftliche Macht verfügen.