Von Angela Schubert

Tutzinger Kin0 begeistert auch Münchner und Hamburger

Gruselklassiker mit live gemixten Klanglandschaften machen Stummfilmnächte zu einem cineastischen Erlebnis

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Fantasievolle Kostüme im geschmückten Kinofoyer: Einstimmung auf ein besonderes Filmwochenende.

Mit dem Klassiker „Berlin – Die Sinfonie der Großstadt“ fanden am vergangenen Sonntag die ersten Tutzinger Stummfilmnächte im Kulturtheater einen eindrucksvollen Abschluss. Über 110 Besucher ließen sich von der filmischen Energie der 1920er Jahre mitreißen und tauchten ein in das pulsierende Berlin jener Zeit.

Am Vorabend sorgte der Gruselklassiker „Nosferatu – Eine Symphonie des Grauens“ zudem für echtes Halloween-Flair. Viele Gäste erschienen gut gelaunt in fantasievollen Kostümen.

Das gruselig geschmückte Kinofoyer bot dazu den perfekten Rahmen. Bereits beim Eintreten stimmten sich die Gäste auf das besondere Filmwochenende ein.

Der Kinosaal selbst erstrahlte in außergewöhnlichem Licht: Tom Blum, Inhaber des Unternehmens Lightsound, setzte mit seiner raffinierten Lichttechnik eindrucksvolle Akzente und schuf eine stimmungsvolle Atmosphäre, die die Wirkung der Filme zusätzlich verstärkte.

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Kinder wurden im geschmückten Foyer mit Süßem oder Saurem begrüßt
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DJ Raphael Marionneau an den Turntables im Kulturtheater: Seine live gemixten Kompositionen begeisterten das Publikum.

Absolutes Highlight war dann der Auftritt von DJ Raphael Marionneau, der eigens aus Hamburg angereist war. Mit seinen live gemixten Klanglandschaften verband er klassische Kompositionen mit modernen elektronischen Elementen und schuf so eine faszinierende Klangwelt zwischen Vergangenheit und Gegenwart.

Seine musikalische Sensibilität und präzise Dramaturgie verliehen den beiden Filmen eine ungeahnte Tiefe und Momente, die das Publikum immer wieder ins Staunen versetzten.

Der aus Berlin angereiste Filmhistoriker Friedemann Beyer hatte in den anschließenden Filmgesprächen eine erstaunliche Fülle an Informationen und Anekdoten mit im Gepäck. Seine gewohnt kurzweilige Art inspirierte das Publikum zu vielen Fragen und es folgten ungewöhnlich lebhafte Gesprächsrunden mit dem Publikum.

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Friedemann Beyer und Raphael Marionneau (von links) © Fotos. Kulturtheateater Tutzing

So wurden die ersten Tutzinger Stummfilmnächte nicht nur zu einem cineastischen Erlebnis, sondern zu einer leidenschaftlichen Hommage an die Kunst des frühen Kinos – und macht schon jetzt Lust auf eine Fortsetzung.

Für das Kulturtheater Tutzing besonders erfreulich. Dieses Format hat die regionalen Grenzen gesprengt. Unter den Gästen waren neben zahlreichen Einheimischen, darunter vielen sehr treuen Gästen, auch mehrere Besucher aus München und auch eine Urlauberin aus Hamburg.Sie zeigte sich so begeistert vom bürgerschaftlichen Engagement und der Qualität beider Vorstellungen, dass sie am letzten Abend persönlich einen Mitgliedsantrag abgegeben hat. „Soviel Engagement muss man unterstützen", sagte sie: "Danke für diese wirklich faszinierenden Vorstellungen von Herrn Marionneau und die hochinteressanten Filmgespräche.“

Das große Interesse und die Begeisterung der Gäste zeigen uns deutlich: Dieses Format hat in Tutzing Zukunft.

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