Gemeindeleben
25.5.2024
Von vorOrt.news

Autos auf dem Fußweg

Schönmoosweg wird immer wieder befahren - Beschilderung am Gröberweg angekündigt

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Wenn man mit offenen Augen durch Tutzing geht, kann einem hier und da einiges auffallen. Wir machen das immer wieder mal. Ihr vielleicht auch? Manches ist erstaunlich, manches ärgerlich, manches ist nett, manches lustig. Man muss nicht für alles gleich Erklärungen haben. Die bekommt man ohnehin nicht immer. Aber ein wenig wundern darf man sich. Man darf auch Fragen stellen. Vielleicht kennt ja jemand die Antworten. Auf einige unserer kleinen Berichte gab es auch schon ganz schnelle Reaktionen, für die wir uns ganz besonders bedanken möchten. Manchmal ist es auch einfach interessant, auf etwas hinzuweisen, was anderen bisher entgangen ist. Euch fällt auch etwas auf? Dann macht einfach ein Foto, schreibt ein paar Sätze dazu und schickt es uns an info@vorort.news. Beispielsweise ist aufgefallen...

… dass immer wieder Autofahrer von der Pommernstraße aus auf dem Fußweg zum Bahnhof wollen

Mehrmals am Tag fahren Autos von der Pommernstraße kommend über den Schönmoosweg, der größtenteils als Fußweg ausgewiesen ist. Die Fahrer sind offenbar der Meinung, die Straße führe zum Bahnhof. Auf dem Fußgängerweg sind meist viele Passanten, unter anderem auch Schulkinder, unterwegs, und es kommt immer wieder zu lautstarken Diskussionen zwischen Autofahrern und Fußgängern. Ein Sackgassenschild könnte Abhilfe schaffen, und zwar unterhalb der Zufahrt, eventuell auch oben mittig. An die Gemeinde Tutzing habe ich mich in dieser Angelegenheit im August 2023 mit der Bitte gewandt, ein Sackgassenschild an der Pommernstraße zum Schönmoosweg aufzustellen. Eine Überprüfung mit den zuständigen Fachbehörden wurde mir zugesagt. Seitdem habe ich nichts mehr davon gehört. (Wolfgang Schießl)

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Fußweg? Radweg? Kfz?

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Heute fotografiert: Ein Auto unterwegs in Richtung Schönmoosweg - auf dem als Fußweg ausgezeichneten Strang der Pommernstraße © Wolfgang Schießl
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Von der Niederebersdorfer Straße an ist die Fortsetzung der Pommernstraße ein Fußweg, ebenso wie der Schönmoosweg, in den er mündet © Wolfgang Schießl / L.G.
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Auf der anderen Seite, nahe der Gaststätte "Tutzinger Keller", ist der Schönmoosweg als Fuß- und Radweg gekennzeichnet. Etwas weiter in Richtung Bahnhof steht ein Schild "Kfz kreuzen" - nämlich aus Richtung Niederebersdorfer Straße / Sudetendeutsche Straße (Bild Mitte rechts). Dass sie von dort aus nicht weiter in Richtung Bahnhof fahren dürfen, steht dort nicht. © L.G.

... dass der Gröberweg nur von der Bräuhausstraße aus eine Sackgasse ist

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Die Sperrpfosten (links), der Hinweis auf die Sackgasse oben (Mitte) und der Gröberweg ohne einen solchen Hinweis unten (rechts) © L.G.

Relativ weit oben am Gröberweg versperren Pfosten Autos die Weiterfahrt (Bild links). Wer von oben, von der Bräuhausstraße aus, dort hin will, den warnt ein Schild, dass irgendwo Schluss ist (Bild Mitte). So einen Hinweis, dass es sich um eine Sackgasse handelt, gibt es für nicht für diejenigen, die von unten, von der Hauptstraße aus, in die kleine Straße einbiegen wollen (Bild unten). Und das tun nicht wenige, wie Anwohner berichten. Kein Wunder: Der Gröberweg gehört zu den rar gewordenen Stellen in Tutzing, an denen man kostenlos parken darf. Das haben viele herausgefunden: S-Bahn-Pendler, Badegäste und andere. Da die paar Stellflächen aber meist zugeparkt sind, müssen die Parkplatzsucher oft wieder hinaus aus dem Gröberweg. Der ist jedoch so eng, dass Wendemanöver so gut wie unmöglich sind. Wer sich gern an solchen Schauspielen ergötzt, bekommt dabei gelegentlich etwas zu sehen. Einmal ist jemand mit einer am Auto hängenden Yacht beobachtet worden, der offenbar seine liebe Mühe hatte, wieder aus der engen Straße hinaus zu kommen. Unendlich viel Geduld haben dabei offenbar nicht alle. Es soll schon Versuche gegeben haben, die Pfosten unsanft zu entfernen. (L.G.)

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Die Tutzinger Gemeindeverwaltung hat auf Nachfragen angekündigt, die Situation vor Ort anzusehen und den Gröberweg korrekt zu beschildern.

... dass das Radfahrverbot auf dem Seeuferweg etwas verkürzt worden ist

"Radfahrer absteigen": Diese Aufforderung (warum eigentlich ohne "bitte"?) stand seit einiger Zeit auf dem Seeuferweg direkt neben der zum Nordbad führenden Treppe. Dort ist sie verschwunden. Nicht komplett - nein, das Radfahrverbot besteht für die Strecke bis Garatshausen weiter. Aber es ist um ein paar Meter verkürzt worden. Das Verbotsschild steht nun etwas weiter nördlich, neben den Toiletten. Weshalb? Das konnte uns Bürgermeister Ludwig Horn auf Nachfrage auch nicht erklären, denn davon wusste er gar nichts. Ein paar Infos dazu haben wir von Nordbad-Pächter Nico Greif erhalten: Das Radverbots-Schild war offenbar auf einem Schild des Nordbads angebracht worden - für dessen Betreiber nicht unbedingt Image-fördernd. (L.G.)

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Verkürztes Radfahrverbot: Bis zu den Toiletten darf man nun fahren (rechts). Vom Nordbad-Schild (links) wurde das Verbot entfernt.

... dass Problemstellen an der Brahmspromenade beseitigt werden

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Sperrungen des unteren Seeuferwegs auf der Brahmspromenade lassen erkennen: Hier wird gearbeitet. © L.G.

Teils nicht gerade kleine Löcher am Seeufer sind schon seit einiger Zeit aufgefallen. Sie sind wohl durch Unterspülungen entstanden. Löcher am Tutzinger Seeufer Baumaschinen und Absperrungen lassen nun erkennen, dass die Probleme beseitigt werden. Viele Menschen, die dort vorbei flanieren, freuen sich über die Reparaturarbeiten durch die Gemeindemitarbeiter. Es gibt zwar auch immer wieder Kritik wegen vermisster Sauberkeit der Promenaden, wie erst dieser Tage wieder durch Hinweise in einem Ausschuss des Gemeinderats erkennbar wurde. Aber auswärtige Gäste haben sich kürzlich sehr anerkennend über den ordentlichen Zustand der Tutzinger Seepromenade geäußert. Sie kennen wohl auch ganz anderes. Unterschiedliche Wahrnehmungen also. Man kann offensichtlich alles so und so sehen. (L.G.)

... dass an der Kirchenstraße eine ebenso schöne wie pragmatische Lösung für ein viel diskutiertes Problem gefunden wurde

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Pflanzkübel statt Zebrastreifen © Korbinian Schlingermann

Der Überweg für Fußgänger, besonders auch Schulkinder, an der Kirchenstraße wurde sehr schön gestaltet - selbst ohne Zebrastreifen. Die Pflanzkübel aus dem Bauhof machen sich sehr gut. Das wertet diese Stelle auf.

Einzig fraglich erscheint die Entfernungsbeschilderung. 30 Meter sind deutlich überschätzt an dieser Stelle. Es sind eher 10 Meter von Schild bis zum Überweg. (Korbinian Schlingermann)

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30 Meter? © Korbinian Schlingermann

... dass am Ortsausgang an der Traubinger Straße plötzlich Söcking begonnen hat

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Söcking beginnt in Tutzing an der Traubinger Straße. Jedenfalls am 1. Mai war das der Fall. © Susan Schmidt

Ein Relikt aus der Freinacht? Ob in Söcking wohl das Tutzinger Schild hängt? (Susan Schmidt)

... dass es im Kustermannpark keine Schaukel für kleine Kinder mehr gibt

Auf dem Spielplatz im Kustermannnpark fehlen seit den Stürmen im Winter die Schaukeln. Jetzt wurde die Kleinkinderschaukel demontiert, stattdessen wurden zwei normale Schaukeln montiert. Schade, dass man jetzt mit seinen kleinen Kindern, die das noch nicht alleine können, nicht mehr schaukeln kann. (Matthias Jilg)

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Bürgermeister Ludwig Horn hat uns mitgeteilt, dass an der Schaukel wieder Sitze für kleine Kinder angebracht werden sollen. So sei es auch bestellt gewesen.

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Schaukeln im Kustermannpark © Matthias Jilg

… dass Frankreich und Ungarn in Tutzing stark zusammenrücken

Am Ortseingang beim Kallerbach entbietet die Gemeinde Tutzing ein freundliches "Grüß Gott" - mit einer überraschenden Botschaft, wie weit das Zusammenrücken in Europa schon gediehen ist: Auf dem Schild werden Tutzings Partner vorgestellt - Bagnères-de-Bigorre neben der ungarischen, Balatonkenese neben der französischen Flagge. (ms)

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Bürgermeister Horn hat veranlasst, dass der zuständige Dienstleister die Fahnen austauscht. Das ist inzwischen geschehen.

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Begrüßungsschild am Kallerbach © MS

… dass der Tutzinger Bahnhof offenbar immer noch nicht verkauft ist

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Viele Bahnhöfe in Deutschland hat die Bahn schon verkauft. Mit dem in Tutzing wollte es über längere Zeit nicht klappen. Ob auch sein Verkauf - wie der der meisten anderen Bahnhöfe - gestoppt wurde oder nicht, darüber gibt es keine Informationen. © L.G.

Dabei konnte es der Deutschen Bahn vor zweieinhalb Jahren gar nicht schnell genug gehen. „Gegen Höchstgebot“ stellte sie im Herbst 2021 das „ehemalige Empfangsgebäude“ des Tutzinger Bahnhofs zum Verkauf. Sie machte damals enormen Zeitdruck. Innerhalb weniger Wochen wollte sie Kaufangebote haben. Davon fühlten sich die Verantwortlichen der Gemeinde Tutzing, die das Bahnhofsgebäude nach eigenem Bekunden selbst gern für die Kommune gekauft hätte, einigermaßen überrumpelt. Hektisch versuchten sie ein Vorkaufsrecht durchzusetzen. Um wenigstens ein wenig Einfluss auf die künftige Gestaltung zu behalten, ließen sie eine so genannte Erhaltungssatzung fürs Bahnhofsviertel ausarbeiten. Mit dem Vorkaufsrecht klappte es nicht. Stattdessen schien eine Familie aus der hiesigen Region zum Zuge zu kommen, die schon Erfahrung mit der Übernahme und Sanierung alter Bauwerke hat. Alles schien bereits klar zu sein, der Vertrag lag im Entwurf vor, die Tutzinger warteten auf den Beurkundungstermin beim Notar – da platzte die Sache, die Bahn sagte ab. Ein anderer Interessent hatte die Tutzinger überboten. Das soll ein Münchner Architekten-Ehepaar gewesen sein. Die Verhandlungen waren so weit gediehen, dass die Bahn die Gemeinde über den Stopp des Bahnhofsverkaufs informierte. Allerdings war der Deal, wie sich herausstellte, noch gar nicht besiegelt, der Verkauf nicht abgeschlossen. Unterdessen erklärte die Bahn ihre Bahnhofs-Verkäufe für beendet https://www.dstgb.de/themen/mobilitaet/aktuelles/verkauf-von-bahnhoefen-gestoppt/ Das schien allerdings nicht für den Tutzinger Bahnhof zu gelten. Tatsächlich sollen einige Bahnhöfe vom Verkaufsstopp ausgenommen sein. Nach dem Tutzinger Bahnhof gefragt, teilte eine Sprecherin der Deutschen Bahn noch Mitte vorigen Jahres auf Nachfrage von vorOrt.news mit: "Ob der Verkauf zustande kommt, entscheidet sich noch im Jahr 2023." Jetzt ist Mai 2024, aber von einer Entscheidung im Jahr 2023 wurde bisher nichts bekannt. Mit dem einen Interessenten klappte es nicht, mit dem anderen auch nicht. Vielleicht kommt die Bahn doch noch mal auf die Gemeinde zu? (L.G.)

…dass an manchen Gebäuden erstaunlich schnell Schäden entstehen

So schön wie der Name „Lakeside Living“ sind manche Stellen an den Wohnbauten dieser Siedlung ganz und gar nicht. Dabei sind diese Gebäude noch gar nicht so alt. Da wird sich wohl auch mancher von denen wundern, die solche Wohnungen für vermutlich gar nicht so wenig Geld gekauft haben. (L.G.)

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Schäden an einem der Gebäude von "Lakeside Living" © L.G.

… dass es in Tutzing immer mehr Biergärten gibt

Einer befindet sich zum Beispiel neben dem „Kebap- und Pizzahaus“ Edessa am Bahnhof. Er wirkt durchaus lauschig und einladend, obwohl (oder gerade weil?) er eher klein ist. Im nicht unbedingt anheimelnden Bahnhofs-Umfeld recht gut gelungen. Und dass es wirklich ein Biergarten ist, steht sogar auf einem Schild am Eingang. (L.G.)

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Klein, aber fein: der Biergarten neben "Edessa" © L.G.
ID: 6757
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Kommentare

Das mit dem "ganz normal" Fahren erlebe ich an der Brahmpromenade fast jeden Morgen. Es gibt ein paar gefährliche Engstellen bei denen Schilder allein nichts nützen.

Z,B: Vom Fischergassl in die Promenade einbiegen. M.E. gilt hier sogar rechts vor links und die aus dem Fischergassl kommenden hätten theoretisch Vorfahrt gegenüber einer Richtung. Aber vom Fischergassel muss man beim Abbiegen höllisch auf die durch rasenden Radler aufpassen. Vor allem wenn die Drängelpfosten wie so oft entfernt sind und sie freie Fahrt haben. Man hat da ja schon als Fussgänger manchmal gefährliche Situationen, wenn Radler um die Ecke schiessen.

Die nächste Engstelle dann Richtung Promenade gleich die 1. Kurve und weiter nördlich am Ausgang auch die 2.Kurve nach der Abzweigung zum Spielplatz. Ich sehe immer wieder Spezialisten, übrigens immer wieder auch die Gleichen, die jeden Tag durch rasen und oft sogar die Kurve schneiden. Irgendwann wirds mal krachen. Bei den gefahrenen Geschwindigkeiten mit E-Bikes ist Bremsen oder Ausweichen nicht einfach oder unmöglich. Übrigens gerade auch Lastenräder mit Kindern vorne in der Knautschzone rasen manchmal durch dass man nur noch den Kopf schütteln kann, Die Schilder "Langsam Fahren","Schrittgeschwindigkeit" oder "Fussgänger haben Vorrang" nützen wenig bis gar nichts.

Gerade weil ich selbst auch sehr viel radle fallen mir diese Dinge immer wieder auf.


…das Schild mit Radfahren wurde ja vor längerer Zeit schon versetzt - vernünftiger wäre es - wie zb Kustermannpark - den Zusatz nur in Schrittgeschwindigkeit anbringen - dann klappt das auch - zwischen Garatshausen ist eine ähnliche Situation vom Weg her - da darf man auch ganz normal fahren - aber absteigen wird eh niemand - also ich bin dort ja schon öfters vor Ort - das ist aber dann eher wie ein“sechser im Lotto“ jemand zu sehen der „schiebt“…
Vor ein paar Jahren wollte ich Tutzing mal genau kennenlernen. Ich bin alle Straßen Tutzings zu Fuß abgegangen. Von A-Z und jede einzelne von Anfang bis Ende. Hat etwa 4 Wochen gedauert und waren laut GPS Protokoll über 150km.

Das war eine tolle Erfahrung mal so alle Ecken wirklich zu besuchen und äußerst interessant was man da so sehen kann. Es gibt sehr viele schöne Ecken, aber auch manche - sagen wir mal freundlich - mit Entwicklungspotential, privat und kommunal.

Vielleicht sollten unsere kommunalen Entscheidungsträger auch mal regelmäßig Spaziergänge durch Tutzing unternehmen,
(Bearbeitet)
Das ist eine tolle Nachricht mit der Schaukel und freut mich sehr.
Danke für die schnelle Reaktion.
Applaus. Eine interessante, neue Rubrik.
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