Gemeindeleben
10.8.2022
Von vorOrt.news

Springer verhindern Schiff-Anlegen

Polizei: Lebensgefährlicher „Badespaß“ in Possenhofen - Auch andere Dampferstege betroffen

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Reger Schiffsverkehr herrscht in Tutzing, seit der Dampfersteg verlängert und die Schifffahrt neu geregelt worden ist © L.G.

Ein Schiff konnte dieser Tage nicht am Dampfersteg in Possenhofen anlegen. Grund: Etliche Jugendliche kletterten nach Angaben der Polizei über die Absperrung des Anlegestegs, um von dort aus in den See springen. Auch durch die Ankunft des Fahrgastschiffs ließen sie sich davon nicht abbringen, wie es im Polizeibericht weiter heißt.

Diese Problematik beschränke sich nicht alleine auf den Steg in Possenhofen, teilt die Polizei mit. Auch die meisten der anderen Dampferstege seien davon betroffen. Keine Angaben macht die Polizei dazu, ob solche Vorkommnisse auch vom Tutzinger Dampfersteg bekannt sind. Seit seiner Verlängerung und der Veränderung der Schifffahrtsrouten hat sich der Schiffsverkehr in Tutzing erkennbar verstärkt.

Von den Anlegepollern ins Wasser gesprungen

Der Possenhofener Vorfall ereignete sich am Dienstag dieser Woche gegen 16 Uhr. Der Leiter der Bayerischen Schifffahrt auf dem Starnberger See verständigte die Starnberger Polizeiinspektion und teilte mit, dass der Kapitän eines Fahrgastschiffes am Dampfersteg in Possenhofen wegen der jungen Leute dort nicht anlegen konnte.

Die Polizeistreife traf am Dampfersteg acht Jugendliche im Alter zwischen 14 und 16 Jahren an. Sie waren von den Anlegepollern aus ins Wasser gesprungen. Da alle bereits strafmündig sind, erwarten sie nun nach Angaben der Polizei Anzeigen wegen eines Verstoßes gegen die Bayerische Schifffahrtsordnung.Außerdem wird geprüft, ob wegen des Aufenthalts hinter der Absperrung auf dem Steg sogar ein Hausfriedensbruch vorliegen könnte. Ob die Bayerische Schifffahrt Schadensersatzansprüche an die Verursacher stellen wird, ist bisher nicht bekannt.

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Ein Fahrgastschiff kommt am Tutzinger Dampfersteg an. Beim An- und Ablegen entstehen enorme Druck- und Sogwirkungen, warnt die Polizei - keine Chance, dagegen anzuschwimmen. © L.G.

Fahrgastschiffe können kaum ausweichen

Die Polizei bezeichnet das Verhalten der Jugendlichen als lebensgefährlichen „Badespaß“. Ein Fahrgastschiff entwickele beim An- und Ablegen enorme Druck- und Sogwirkungen. Schwimmende Personen, die dem Schiff zu nahe kämen, hätten keine Chance, dagegen anzuschwimmen. Und ein Fahrgastschiff könne wegen seines enormen Gewichts kaum ausweichen.

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Kommentare

Ja mei. Den Sprungbaum in der Bramspromenade wenn es noch gäb! Wie wäre s mit der idee die Hupen von den Dampfern zu Verkaufen und einen schönen Sprungturm am See davon zu bauen. Dann haben alle ihre Ruhe.
Da passt wohl ein Zitat von Otto Julius Bierbaum: "Humor ist, wenn man trotzdem lacht."
;-))
Ach, sieh an, der Herr Rekus. Sie waren doch der, der so dünnhäutig reagierte, als er hier direkt angesprochen wurde. Und nun gelten plötzlich andere Regeln?

Apropos andere Regeln. Es wäre interessant zu sehen, wie es ihnen erginge, wenn Sie gerade ihre Jugend verleben müssten. Nachdem rund um die Seen aus versicherungstechnischen Gründen alle Spielgeräte am und im Wasser demontiert wurden, ganz zu schweigen von Klimawandel, Corona & Co. Die gelassene Ironie und Gleichgültigkeit des Arrivierten würde Ihnen dann wohl nicht mehr ganz so leicht von der Hand gehen.
Na ja. Immerhin hat man sich wohl an Ihren Appell erinnert, und den Jugendlichen kein Eis oder sonstige ungesunde Süßigkeiten geschenkt.
^^ Es geht voran!
Was erfahren wir hier: Junge Leute stören andere, zumeist ältere bei deren eigener Freizeitgestaltung. Reicht es nun wirklich, die jungen Leute zu tadeln und zu bestrafen? Fehlt da nicht etwas Entscheidendes, nämlich das, was den Kern unserer erzieherischen Verantwortung ausmacht? – Es scheint, als machten wir Großen es uns gerade wieder mal eine Spur zu leicht mit den Kindern.
Bernried ist es ebenfalls besonders schlimm - aber auch Possenhofen - Tutzing ist ja meist „bewacht“ - daher traut sich wohl niemand…
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