
Die schönste Nachricht über die Maifeiern im Landkreis Starnberg kam von der Starnberger Polizeiinspektion (PI): "Die Maifeste im Dienstbereich der PI Starnberg verliefen friedlich und ohne Straftaten." In Tutzing stand am Donnerstag der Ortsteil Monatshausen im Mittelpunkt. Für den Fahrzeugverkehr wurde das Dorf gesperrt, viele Autos parkten an den Zufahrtstraßen. Im Ort waren die Menschen, viele von ihnen in Tracht, ausschließlich zu Fuß unterwegs. Das Dorf hat sich für einen Tag in eine einzige Festzone verwandelt - und die Feierlaune war überall spürbar.
Neben der Kreuzung haben starke Männer den sehr gerade gewachsenen, sorgfältig hergerichteten Baum, den die Familie L’Estocq aus Neuseeheim gespendet hat, am Vormittag mit so genannten Scheren, V-förmig zusammengebundenen Stangen, langsam nach und nach emporgestemmt. Die Traubinger Blaskapelle hat das alles mit perfekt ausgesuchter bayerischer Musik begleitet.
Zur Mittagszeit war es geschafft. Der neue Monatshauser Maibaum schien direkt in den weiß-blauen Himmel hineinzuragen, und die Sonne schien eigens für ihn zu strahlen. „Gott mit dir, du Land der Bayern“ spielte die Traubinger Blaskapelle, während Tutzings Bürgermeister Ludwig Horn eine weiß-blaue Fahne zur Spitze kurbelte.



Die ganze Dorfgemeinschaft war von Anfang an mit Begeisterung dabei

Ohne Mikrofon, aber gut verständlich sagte Horn dann ein paar Worte zu den vielen Menschen, die sich dieses Ereignis nicht entgehen ließen. Früher habe man so einen Maibaum einfach aufgestellt, erinnerte er. Aber heute müsse man sich um Vieles kümmern, von den verkehrsrechtlichen Anordnungen bis zu den Haftungsregelungen. Doch mit großer ehrenamtlicher Hilfe vieler Einheimischer sei alles gut gelungen.
Beeindruckt zeigte sich Horn von dem beträchtlichen Engagement der zahlreichen Menschen, die bei all dem mitgeholfen und die vielen damit verbundenen Aufgaben übernommen haben. Tatsächlich war die ganze Dorfgemeinschaft von Anfang an mit Begeisterung dabei: als der Baum im Wald der Von L'Estocq'schen Guts- und Forstverwaltung ausgesucht und aus dem Wald geholt wurde, als er, wie es seit langer Zeit Tradition ist, geschält, gehobelt und nach alten Mustern angemalt wurde, als er bewacht wurde, um den überall nach Chancen suchenden Maibaumdieben keine Chance zu lassen, und schließlich bei den Vorbereitungen des Festes heute, bei der Aufstellaktion und den vielen Tätigkeiten rundherum, bis später alles wieder aufgeräumt werden muss.
Es gab sogar speziellen "Monatshauser Spritz"

„Das ist ein tolles Fest“, rief der Bürgermeister aus: „Das ist eine ganz große Ehre, dass wir hier in unserer Gemeinde so fabelhaft feiern dürfen.“ Damit schien er allen, die dabei waren, aus der Seele zu sprechen - gerade auch, weil Ältere und Jüngere harmonisch zusammengearbeitet haben. Der erhoffte Übergang zur nächsten Generation gelingt in Monatshausen offenkundig perfekt.
Etwas erhöht war nebendran zwischen den Bauernhöfen ein großer „Biergarten“ entstanden, und dort wurde noch lange gefeiert. Alle Tische waren meist gut besetzt, es war viel Betrieb. Bei bayerischen Schmankerln und kühlen Getränken herrschte beste Atmosphäre. In einer charmanten Aperol-Bar gab es sogar einen speziellen "Monatshauser Spritz". Die Traubinger Blaskapelle zog nach dem Maibaum-Aufstellen an einen für sie vorbereiteten Platz mit Sonnenschutz neben dem „Biergarten“ um und trug mit ansprechenden Klängen schwungvoll zur guten Stimmung bei.
1000 Menschen feiern mit - oder mehr
Wie viele Menschen wohl bei diesem Monatshauser Großereignis dabei waren? Manche meinten, es seien nicht ganz so viele wie bei der letzten Maibaum-Feier im Jahr 2019, weil rundherum in mehreren Dörfern ebenfalls Maibäume aufgestellt worden sind. Aber auch aus den Nachbarorten sind viele nach Monatshausen gekommen. So eine Maibaumfeier ist immer ein großes Gemeinschaftstreffen. Vor sechs Jahren war der Besuch mit 1300 Personen angegeben worden. Aber viel weniger waren es diesmal bestimmt auch nicht. Die Tausender-Marke dürfte wieder mindestens erreicht worden sein.
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