Bauplanung
13.11.2025
Von Ferdinand Goslich

Projekt Johannispark ist abgesagt

Verla-Pharm will statt Wohnbebauung neue Produktionsanlagen errichten

Johannispark1.jpg
Abgesagt: Aus der geplanten Wohnanlage "Johannispark" wird nichts © Büscher Architekten München

Überraschendes zu berichten gab es in der Gemeinderatssitzung. Die Tutzinger Firma Verla-Pharm Arzneimittel GmbH, die ihren Sitz an der Bernrieder Straße hat, will sich neu aufstellen. Sie will zusätzliche Produktionsanlagen bauen. Das bedeutet, dass sie neben ihrem Firmensitz nicht mehr die zuvor angekündigte Wohnungsanlage „Johannispark“ bauen will.

Deshalb stellte Verla-Pharm Ende Oktober bei der Gemeinde den Antrag, den Teilbereich 2, den westlichen Teil des rechtsgültigen Bebauungsplans Nr. 39, von der ursprünglich vorgesehenen Wohnnutzung umzuändern in Gewerbenutzung. Bürgermeister Ludwig Horn stellte fest, es handle sich um den seltenen Fall, dass Baurecht gemindert werden soll.

Verla-Pharm will nach Angaben des Bürgermeisters den Firmensitz neu aufstellen. Es gebe neue Produktanforderungen, und das Unternehmen strebe höheren Absatz an. Zu diesen Zwecken würden neue Gebäude für Produktionsanlagen benötigt.

Dr. Joachim Weber-Guskar bedauerte es, dass die bisherige Planung mit Wohnbebauung umsonst gewesen sei. Aber die Erweiterung der Firmenanlage sei durchaus zu begrüßen.

Einstimmig beschloss der Gemeinderat die fünfte Änderung des Bebauungsplans und verwies die weitere Bearbeitung an den Bau- und Ortsplanungsausschuss.

BP-1125.jpg
Auf diesem Gelände nördlich des Würmseestadions will sich die Firma Verla-Pharm ausweiten. Das Unternehmen belegt den Teilbereich 1. Westlich davon, auf dem Teilbereich 2, wollte Verla die Wohnanlage Johannispark bauen. Nun soll dieses Areal umgewidmet werden für neue Produktionsanlagen.
Anzeige
Beautifuk-Weihnachten-2025.gif
ID: 8263
Über den Autor

Ferdinand Goslich

Kommentar hinzufügen

Anmelden , um einen Kommentar zu hinterlassen.

Kommentare

Zur Wahrheit gehört aber auch, so schade sind 70 Wohneinheiten weniger auch nicht so schlimm, da die Infrastruktur seit Jahrzehnten nicht mit der wachsenden Bevölkerung mitwächst. Ja, es fehlen bezahlbare Wohnungen vorne, hinten, oben sowie unten. Aber es ist einfach voll, gerade von ihnen hätte ich erwartet, dass sie nicht nur unlimitiertes Wachstum gut heißen. Z.b. https://www.merkur.de/lokales/starnberg/tutzing-ort29607/mittelschule-tutzing-alles-wird-teurer-und-vermutlich-spaeter-94034844.html
(Bearbeitet)
Die versprochenen 70 neuen Wohnungen für unseren geplagten Tutzinger Wohnungsmarkt lösen sich in Schall & Rauch auf.
Aber so ist es eben mit Investoren ... heute wollen sie dies, morgen vielleicht schon wieder etwas anderes?

Ich kann durchaus nachvollziehen, dass wirtschaftliche Prosperität, Gewerbesteuer & (hoffentlich) auch neue Arbeitsplätze für Tutzing auch ein Gewinn sein können.
So bleibt uns erstmal nur zu hoffen, dass man wirklich solide mit Weitblick geplant hat, dass man sich nicht übernimmt und auch dass keine Wirtschafts- oder sonstige Krise dazwischen funkt!