Ein Häuschen direkt am See: Dafür gäbe es zweifellos Interesse. Aber die ausgedehnten öffentlich zugänglichen Flächen entlang des Ufers bleiben in Tutzing für Bebauung tabu. Neue Bauanträge gibt es aber für die Gebiete neben den Promenaden. Das hat das Bauamt der Gemeinde jetzt im Bau- und Ortsplanungsausschuss mitgeteilt.
Schon seit sechs Jahren arbeitet die Gemeinde an einem Bebauungsplan „Seeuferbereich“. Der „hermetische Abschluss“ der Brahmspromenade von der Bebauung werde erhalten bleiben, versicherte der Tutzinger Architekt Martin Büscher, der den Bebauungsplan im Auftrag der Gemeinde bearbeitet. Das gesamte Areal - von der Hans-Albers-Straße im Norden der Gemeinde, an der Grenze zu Garatshausen, bis zum Fischergassl am Rand des Ortszentrums - ist so groß, dass der Bebauungsplan in vier Teilabschnitte aufgeteilt worden ist.
Viel besprochenes Gebäude weitgehend fertig, Sprungleitenweg deutlich verbessert
Der nördlichste dieser Abschnitte, an der Grenze zur Gemeinde Feldafing, werde bald fertig sein, sagte Büscher. Dieser Teilabschnitt beschäftigt den Gemeinderat und seinen Bauausschuss bereits seit Jahren. Besonders ein neues Gebäude neben dem Sprungleitenweg hat für viele Diskussionen gesorgt, besonders wegen eines Turms in seiner Mitte, der über lange Zeit umstritten war. Inzwischen ist dieses Bauwerk weitgehend fertig, ebenso sein parkähnlich angelegter großer Garten, der bis zum Uferweg hinunter reicht, und ein mit Spitzen versehener Stabzaun. Parkbänke, die früher an dieser Stelle des Uferwegs standen, sind verschwunden. Der Zustand des vom Uferweg zur Hauptstraße hinauf führenden Sprungleitenwegs ist deutlich aufgewertet worden.
Planungen an der Midgardstraße
Als nächster Teilabschnitt ist nun der südliche Bereich neben der Bahmspromenade an der Reihe. Aktuell ist ein geplantes neues Einfamilienhaus an der Midgardstraße, das ein älteres Gebäude an dieser Stelle ersetzen soll. Diskussionen gab es im Bauausschuss, wie schon vor einigen Wochen, nochmals über Details wie eine Wohnung im Untergeschoss, die belichtet werden muss, aber alles in allem gilt die Planung als passend zur Umgebungsbebauung, zu der unter anderem ein größeres Firmengebäude und ein Fitnessstudio gehören. Seeuferbereich unter der Lupe Nähere Informationen soll aber noch ein Vergleich mit der alten Bebauung bringen.
Eindruck einer zu stark geschlossenen Bebauung soll vermieden werden
Eine Vielfalt der Bebauung mit sehr unterschiedlichen Architekturen in diesem ufernahen Bereich soll nach den Darstellungen im Bauausschuss erhalten und fortgeführt werden. Dabei dürften bei den weiteren Planungsarbeiten die Charakteristika der einzelnen Teilabschnitte konkret zu beleuchten sein. Im nördlichen vierten Abschnitt versucht die Gemeinde eine so genannte offene Bebauung mit einzelnen Gebäuden, größeren Abständen und „Grünachsen“ zwischen den Bauwerken zu erreichen und den Eindruck einer zu stark geschlossenen Bebauung zu vermeiden.
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