Vor gut zwei Monaten ist das junge Food-Start-up Hungry Collective in Tutzing und Starnberg an den Start gegangen. Seitdem hat sich das Unternehmen in rasantem Tempo weiterentwickelt – oft improvisiert, häufig chaotisch, aber immer überraschend professionell.
„Wenn wir sehen, was wir in so kurzer Zeit aufgebaut haben, sind wir selbst manchmal erstaunt“, sagt Gründerin Verena. Ein Beispiel dafür ist das eigene Freunde-werben-Programm, das mittlerweile sogar über Taxis in der Region verbreitet wird.
Ein Empfehlungssystem, das Kreise zieht
Nach jeder Bestellung erhalten Kundinnen und Kunden automatisch Guthaben, das für die nächste Lieferung genutzt werden kann. Im Kundenkonto findet sich unter „Mein Konto“ ein persönlicher Freunde-werben-Code. Wird dieser von neuen Nutzerinnen oder Nutzern verwendet, erhalten beide Seiten 5 Euro Guthaben.
„Einige Taxifahrer haben uns gefragt, ob sie ihren Code auf Flyer drucken dürfen“, erzählt Verena. „Vermutlich könnten sie damit dauerhaft kostenlos essen – aber das ist völlig in Ordnung. Wir belohnen alle, die uns weiterempfehlen.“
„Euer Essen ist viel zu gut für Lieferessen“ – Reaktionen aus der Region
Die Resonanz fällt seit dem Start deutlich aus. Die Google-Bewertungen sind durchweg positiv, viele Kundinnen und Kunden bestellen inzwischen regelmäßig.
Besonders beliebt sind die Vielfalt der Gerichte und die Möglichkeit, innerhalb einer Bestellung verschiedene Küchen zu kombinieren. Ein Satz, den das Team besonders oft hört:
„Endlich kann jeder bestellen, worauf er Lust hat.“
Dass die Lieferoptionen in Tutzing bisher begrenzt waren – meist Pizza oder einzelne indische Gerichte mit hohem Mindestbestellwert – spielt dem neuen Angebot zusätzlich in die Karten.
„Unsere Konzepte stehen nicht in Konkurrenz zu den Restaurants im Ort“, betont Verena. „Viele unserer Gerichte gibt es hier schlicht nicht als Lieferung.“
Immer weitere Touren – und die Möglichkeit zur Direktlieferung
Das Liefergebiet wurde in den vergangenen Wochen deutlich ausgeweitet. Bestellungen sind inzwischen in großen Teilen rund um den Starnberger See und Ammersee möglich – sogar bis zum Wörthsee.
Für kurzfristige Bestellungen bietet Hungry Collective eine Direktlieferung, deren Preis nach Entfernung gestaffelt ist.
„In Tutzing kostet die Direktlieferung zum Beispiel 7 Euro“, erklärt Verena.
Für mehr Übersichtlichkeit der kostenlosen Lieferslots gibt es online einen Fahrplan:
https://www.hungry-collective.de/pages/touren-fahrplan
Ein wachsendes Team – und bald ein eigener Treffpunkt
In der Küche unterstützen derzeit zwei Hilfskräfte, ab Dezember kommt eine neue Köchin dazu. An der Packstation arbeiten weitere Teammitglieder, und das Fahrerteam umfasst inzwischen sieben Personen.
Parallel arbeitet das Unternehmen an einem neuen Projekt:
Direkt neben der Küche in Starnberg soll ein kleiner gastronomischer Treffpunkt entstehen.
„Wir möchten einen gemütlichen Ort schaffen, an dem Menschen zusammenkommen“, sagt Verena. „Vielleicht wird es auch Veranstaltungen geben. Wir sind da offen.“
Herausforderungen – und ein Konzept, das einzigartig bleibt
Wie in vielen jungen Unternehmen gibt es Herausforderungen: wirtschaftliche Planung ohne Investoren, Wachstumsentscheidungen, Priorisierung der nächsten Schritte.
„Wir haben keine Investoren. Das macht uns unabhängig, aber es zwingt uns auch, jeden Schritt gut zu durchdenken“, erklärt Verena.
Gleichzeitig unterscheidet sich Hungry Collective bewusst von klassischen Cloud-Kitchen-Modellen. Während diese meist in Großstädten arbeiten, setzt das Unternehmen auf regionale Lieferung in ländlicheren Gebieten.
Ein häufiges Missverständnis räumt das Team immer wieder aus dem Weg:
Hungry Collective kocht alles selbst – es wird nichts bei externen Restaurants abgeholt.
Nur so könne man Qualität und pünktliche Lieferung sicherstellen.
Marketing, Kooperationen – und ein Service für alle Generationen
Um bekannter zu werden, sucht das Unternehmen Kooperationen mit lokalen Sportvereinen, regionalen Betrieben und möglichen Partnern wie Knuspr. Auch Testimonials aus der Region wären willkommen.
Ein besonderes Angebot richtet sich an Menschen, die ungern per Smartphone bestellen:
Über info@hungry-collective.com kann ein Bestellformular angefordert werden. Auf Wunsch kommt das Team sogar persönlich vorbei, etwa in betreutes Wohnen oder Altenheime.
Neu zur Weihnachtszeit
Pünktlich zur Adventszeit bietet Hungry Collective nun auch Gutscheine zum Verschenken an – eine unkomplizierte Möglichkeit, das Konzept an Freunde und Familie weiterzugeben.
Blick nach vorn
Im Dezember soll bereits das nächste virtuelle Restaurant starten: „Poco Loco“ – ein mexikanisches Konzept. Weitere Küchen sind bereits in Planung.
Langfristig möchte das Unternehmen die Sichtbarkeit weiter erhöhen, zusätzliche Routen anbieten und wirtschaftlich vollständig auf eigenen Beinen stehen.
Was Gründerin Verena Menschen sagt, die Hungry Collective noch nicht ausprobiert haben?
„Probiert’s aus. Ihr werdet´s lieben.“


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