Brauchtum
1.5.2024
Von vorOrt.news

Maibaum statt Straßensanierung

Weil der Ausbau der Ortsdurchfahrt verschoben wurde, kann heute die Feier stattfinden

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Sie dürfen mit Recht stolz sein: die Mitglieder des Streichtteams nach getaner Arbeit © Hans Greif

Tutzing ist in Feierstimmung: Dass heute ein neuer Maibaum in der Ortsmitte aufgestellt wird, sorgt für viel Begeisterung. Das war nämlich noch vor nicht allzu langer Zeit gar nicht so sicher. Denn eigentlich sollte die Sanierung der Hauptstraße im Ortszentrum im April beginnen. Dass diese Arbeiten mit Verkehrsproblemen verbunden sein werden, trotz aller Bemühungen, die Beeinträchtigungen in Grenzen zu halten und die Straße so selten wie möglich voll sperren zu müssen.

Die als Umleitung in solchen Fällen viel genutzte Kirchenstraße führt direkt an der Lindlwiese vorbei, auf der der Maibaum aufgestellt wird. Die Sperrung dieser zweiten „Hauptschlagader“ des Tutzinger Verkehrs hielt das Landratsamt Starnberg für wenig sinnvoll. Deshalb empfahl die Kreisbehörde, das Maibaum-Aufstellen auf das Jahr 2025 zu verschieben.

Dann kam aber doch alles ganz anders. Die Sanierung der Hauptstraße im Ortszentrum soll entgegen den früheren Plänen erst in zwei Wochen, am 13. Mai, beginnen. Die Verantwortlichen haben diese Arbeiten hinausgezögert, in der Hoffnung, damit von Preissenkungen am Baumarkt profitieren zu können. Ob sie das geschafft haben, ist nicht bekannt. Wer bei der Ausschreibung den Zuschlag erhalten hat, wird wohl demnächst bekanntgegeben werden. Aber für den neuen Maibaum war die Verschiebung der Straßensanierung ein Glücksfall, an der Vollsperrung der Straßen rundherum für den gesamten Verkehr stört sich niemand. Spätere Sanierung erlaubt neuen Maibaum Heute gilt also: Maibaum statt Straßensanierung.

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Mit knapp 26 Metern hat der Baum keine Rekordlänge, aber er ist ein Prachtexemplar © Hans Greif
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Fischerhochzeit wahrscheinlich 2026

Was Feste betrifft, wird in Tutzing nach der Straßensanierung auch ohne Maibaum-Feier genug geboten sein. Das Jahr 2025 galt seit einiger Zeit als geeignet für eine Doppelfeier: Tutzinger Fischerhochzeit und Jubiläum der Tutzinger Gilde zu ihrem 50-jährigen Bestehen. Auf Hubert Hupfauf folgt Florian Schotter Ob dieser Zeitplan realistisch ist, erscheint aber mittlerweile fraglich, weil sich die Straßenarbeiten nach dem letzten Planungsstand noch bis ins Jahr 2025 hinziehen werden. Die Fischerhochzeit wird wohl erst 2026 stattfinden. Da ein Fünf-Jahres-Rhythmus vorgesehen war, wäre die neue Ausgabe des weithin bekannten historischen Schauspiels eigentlich schon 2022 an der Reihe gewesen. Aber man verzichtete auf die Aufführung wegen der Corona-Pandemie und der auch damals schon laufenden Straßensanierung.

Ein Prachtexermplar - auch ohne Rekordlänge

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Hier kommt die blaue Farbe drauf: Damit sie richtig aufgetragen werden konnte, wurde der Stamm zunächst "geschnürt". © Hans Greif

Der Maibaum, der im Hof des Feuerhauses perfekt gestaltet worden ist, befindet sich schon an seinem neuen Standort. In den vergangenen Tagen hatten die Mitglieder der Freiwilligen Feuerwehr und der Tutzinger Gilde mit ihm ganz schön viel Arbeit. Was sie in harmonischer Kooperation geschafft haben, kann sich sehen lassen.

Auch wenn der neue Tutzinger Maibaum mit knapp 26 Metern keine Rekordlänge hat, ist er ein Prachtexemplar. In bestem Weiß-Blau präsentierte er sich – fast ein wenig stolz, glaubte man zu erkennen - an seinem vorübergehenden Platz im Hof des Feuerhauses, als sich die fleißigen Teammitglieder nach getaner Arbeit mit ihm zusammen fotografieren ließen.

Am Montagabend ist noch das Fahnenseil montiert worden. Das Gestell, in das er mittlerweile auf der Lindlwiese gesteckt wurde, stand noch vom vorigen, vor acht Jahren errichteten Maibaum dort. Der Vorgänger musste aufgrund einer Prüfung bereits 2018 – nur zwei Jahre, nachdem er aufgestellt worden war – gekürzt werden. Dann blieb er noch eine Zeitlang da, wie ein Schatten seiner selbst, bis er komplett abgebaut wurde.

Alle Beteiligten hoffen natürlich, dass der neue Maibaum möglichst lange stehenbleiben kann. So genau weiß das niemand. Die Maibäume müssen regelmäßig untersucht werden, und zu Standzeiten von fünf Jahren, die früher als üblich galten, oder sogar noch länger kommt es heute oft nicht mehr.

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Natürlich fehlen auch bayerische Rauten nicht © Hans Greif
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